Archiv für den Tag: 27. Mai 2013

Aufgepasst! Sham journals scam authors

Decan Butler wies kürzlich in Nature unter dem Titel Sham journals scam authors auf ein neues Betrugsmodell bei Open Access hin. Was war passiert?

Vermutlich iranische oder armenische Betrüger hatten Webseiten renommierter Wissenschaftszeitschriften gefakt, darunter Archives des Sciences (echte Webseite | Fake), Wulfenia (echte Webseite | Fake) und Bradleya. Die Schwindler kopierten dabei die Webseiten entweder bis ins Detail oder setzen eine neue, professionell ausschauende auf. Laut Nature waren die gefakten Seiten so gut gemacht, dass sie selbst Thomson Reuters hinters Licht führten, das die falschen Seiten daraufhin in seine Verzeichnisse für Zeitschriften und Impact Faktoren aufnahm.

Die Täuschung ging soweit, dass das Editorial Board um hochrangige Wissenschaftler ergänzt und aufgebläht wurde – eine Praxis, die auch von Bentham und anderen Verlagen bekannt ist.

Die Betrugsmache war Open Access, d.h. der Gewinn wurde über die Article Publication Charges erzielt: Die Fake-Journale verlangen mehr als 500 US-Dollar pro eingereichtem Manuskript. Der Betrag soll auf zwei Banken im armenischen Eriwan überwiesen werden.

E-Book-Studie der Bibliothek in der Presse

Die große E-Book-Umfrage der Zweigbibliothek Medizin hat nun auch ihren Niederschlag im Pressebereich des Fachbereichs gefunden. Unter dem Titel Digitale Fachliteratur auf dem Vormarsch – und oft unter ihren Möglichkeiten: Studie zur studentischen E-Book-Nutzung veröffentlichte die Fakultät nun die wichtigsten Ergebnisse der Studie in einer schönen Zusammenfassung.

Foto: FZ / Dekanat

Neu: Biologie für Mediziner

‘Biologie für Mediziner’ von Werner Buselmaier


Buselmaier, Werner
12., überarb. Aufl. 2012,
366 S. 215 Abb., 11 in Farbe
Springer Verlag 2012

Um in die Medizin einsteigen zu können, sind die biologischen Grundlagen unerlässlich. Im Buselmaier werden diese sehr effizient vermittelt: leicht verständliche Abbildungen, mehr als 100 Übersichten mit Lernfakten, Zusammenfassungen am Kapitelende, ein umfangreiches Glossar mit mehr als 800 Begriffen und zahlreiche klinische Beispiele. Und das alles genau am GK orientiert und mit den IMPP-Fragen abgeglichen. Das macht fit für die Prüfung.

Neu aufgenommen wurde die Evolutionäre Medizin. Hier wird deutlich, dass unsere Gene uns zwar ideal für ein Leben in der Steinzeit ausrüsten, aber heute für Bluthochdruck, Rückenschmerzen und Übergewicht sorgen. Diese evolutionären Aspekte bilden eine wichtige Grundlage für Therapie und Prävention und werden in Zukunft an Bedeutung gewinnen.


Alle 1.100+ medizinischen Springer e-Books finden Sie unter dieser Adresse. Im OPAC, dem Buchkatalog der Universitätsbibliothek, kann man gezielt nach Online-Büchern suchen. Die Bibliothek hat die Lehrbücher unter den obigen Titeln der Liste aller Online-Lehrbücher hinzugefügt. Zugänglich sind diese Bücher nur im Hochschulnetz der Universität.

Online-Datenbank liefert Studien zur Komplementärmedizin

Das Internetportal CAM-Quest® liefert Studien aus der klinischen Forschung zur Komplementärmedizin (Naturheilkunde, Alternativmedizin). Rund 16.000 Originalarbeiten und Kasuistiken sind verzeichnet, die Datenbasis wird regelmäßig aktualisiert. Das Portal richtet sich an Wissenschaftler, Journalisten, Ärzte, Politiker und Patientenorganisationen.

CAM-QUEST® ist ein europaweit bisher einzigartiges, regelmäßig aktualisiertes Recherche-Portal für Interessenten, die nach wissenschaftlich geprüften Behandlungsmethoden zur Komplementärmedizin in Verbindung mit einzelnen Krankheiten suchen, um somit unter anderem eine Basis für die Argumentation in der Diskussion über die Position der Komplementärmedizin im Gesundheitswesen, zur Erstellung von Texten zu komplementärmedizinischen Themen oder für die Fortführung klinischer Forschungsarbeit in der Komplementärmedizin zu erhalten.

Herzlich willkommen, liebes Heinrich Irenaeus Quincke – Semester!

Die Zweigbibliothek Medizin der Medizinischen Fakultät begrüßt Sie herzlich in Münster! Im Erstsemester-Info (PDF) finden Sie alles, was Sie für den Start ins Studentenleben brauchen – jedenfalls bibliotheksseitig. Wir tun alles, um Ihnen bei den ersten Schritten behilflich zu sein. Die meisten Fragen lassen sich per Email (info@zbmed.ms), Telefon (0251-83/58560) oder an Leihstelle und Auskunft (Gebäude A11, alias Domagkstraße 9) sicher leicht klären.

Die Aktivierung Ihrer neuen Studierendenkarte als ULB-Benutzungsausweis können Sie online vornehmen. Sie erhalten eine Nachricht an Ihre WWU-E-Mail-Adresse, wenn die Aktivierung erfolgt ist und Sie Ihre Studierendenkarte als ULB-Benutzungsausweis einsetzen können. Wenn Sie Ihre Studierendenkarte nicht online aktivieren möchten, sondern in der Bibliothek, dann ist das auch problemlos möglich. Bringen Sie bitte dazu einen amtlichen Lichtbildausweis (Personalausweis, Reisepass) mit. Ausführlichere Informationen finden Sie hier.

Spezielle Angebote der Bibliothek für Studierende finden Sie ebenso online wie die Erstsemestereinführung. Wir wünschen Ihnen einen guten Studienbeginn!

Ihr Bibliotheksteam

PS: Montag, den 2. April, gibt es eine Überraschung für Sie in der ZB Med, mehr verraten wir bei der Erstsemestereinführung am Dienstag. Und wenn Sie mal was von Heinrich Irenaeus Quincke lesen wollen: Die ZB Med besitzt zusammen mit der ULB 143 Artikel und Bücher von und über Quincke.

JAMA verteuert sich um das Sechsfache

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Heftige Preiserhöhungen sind nichts Neues in der Verlagsbranche. Die ZB Med hatte bereits wiederholt über deftige Preissprünge bei Zeitschriften wie Pediatrics (PDF) oder dem NEJM berichtet.

Diese Praktiken sind weit verbreitet und lassen Verleger als ausgewiesene Profitgeier erscheinen, wie zuletzt der Guardian in einem vielbeachteten Artikel schrieb: Academic Publishers Make Murdoch Look Like a Socialist, der nun auch auf Deutsch vorliegt:

Wer sind die skrupellosesten Kapitalisten der westlichen Welt? Wessen monopolistische Praktiken lassen Wal- Mart aussehen wie einen Tante-Emma-Laden und Rupert Murdoch wie einen Sozialisten? Auch wenn es offenkundig eine ganze Reihe von Kandidaten gibt, sind es nicht die Banken, die Ölunternehmen oder die Krankenversicherungen – sondern die Wissenschaftsverlage. Von all dem Betrug, der in der Wirtschaft vor sich geht, müsste die Abzocke, die hier betrieben wird, am dringendsten von den Wettbewerbsbehörden überprüft werden.

Etliche Wissenschaftler möchten dieses System nicht länger unterstützen und verpflichten sich, nur noch in Open Access Journalen zu veröffentlichen. Der Widerspruch aus Verlagskreisen ließ nicht lange auf sich warten. Wer meinte, dass nun die Geschäftsführer von Nature, Elsevier, Wiley oder Taylor&Francis zum Griffel greifen würde, sah sich getäuscht: Ausgerechnet Kent Anderson, der Chefredakteur des niedrigpreisigen Journal of Bone and Joint Surgery lies sich zu einer Replik hinreissen: Uninformed, Unhinged, and Unfair – The Monbiot Rant, in dem er doch dreist behauptete, dass Bibliotheken immer noch mehr als genug Geld hätten, sich alles zu kaufen, was die Nutzer auch nur im Entferntesten gebrauchen könnten:

The fact is that librarians are intelligent players in the scholarly space who, working with publishers, have secured excellent, sustainable deals for their constituencies to resources that are almost all online now.

Die Realität sieht de facto vollkommen anders aus, wie auch die ZB Med leidvoll erfahren mußte. Trotz weiter explosiv steigender Zeitschriftenpreise ist der Bibliotheketat seit Jahren unverändert, d.h. de facto haben wir einen massiven Kaufkraftverlust (PDF).

Ein besonders eklatantes Beispiel aus der Inneren Medizin ist die diesjährige Verteuerung von JAMA von 900 auf 6.600 Euro. Ich habe in der obigen Abbildung mal aufgeführt, wieviel wir in den letzten Jahren alleine für die 4 wichtigsten Titel der inneren Medizin ausgeben mussten (zum Vergrößern auf Grafik klicken).

RefWorks 2.0

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RefWorks, die Literaturverwaltung der Universität, hat einen neue Oberfläche mit Namen RefWorks 2.0 bekommen. Zur Zeit ist noch der „Classic View“ von RefWorks voreingestellt, wenn Sie RefWorks aufrufen, aber irgendwann im Sommer wird dann die Umstellung erfolgen. Wenn Sie schon vorher die neue (und gefälligere) Oberfläche ausprobieren möchten, dann klicken Sie auf den Link RefWorks 2.0 rechts oben auf der Webseite.

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Auf folgender Webseite finden Sie die Veränderungen im Vergleich zur alten Version.

Für jeden etwas dabei: 15 iPad-Anwendungen alleine in der Neurologie

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Die Ausleihe von iPads (Infos) stößt bei Presse, Fakultät und Bibliotheken im In- und Ausland auf großes Interesse – kein Wunder, da iPads als Non-Plus-Ultra des technischen Fortschritts auch das Objekt der Begierde vieler Bibliotheksanbieter, Fachzeitschriften und Medizinverlage geworden ist. Es gilt als ausgesprochen schick, seine Journale, Bücher und Datenbanken auf das iPad zu bringen: Das Numinose der Hightech-Flunder soll den eigenen Produkten eine besondere Ausstrahlung verleihen.

Auf diese Art und Weise wurden so wertvolle und nützliche Anwendungen auf das iPad portiert wie z.B. Sobotta – Atlas der Anatomie des Menschen, die Prometheus-Lernkarten oder die Rote Liste. Auf der Seite „Medizinische Anwendungen nach Fachgebieten“ finden Sie eine vollständige Liste der Anwendungen, die auf den Bibliothek-iPads installiert sind.

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Bei mittlerweile – inklusive Social Media-, Office-, Navigations- und sonstige Apps – weit über 200 Anwendungen erwartete die Bibliothek sehnlichst das neue Betriebssystem 4.1, da dieses Update es erlaubt, Apps in Ordnern zu organisieren. Seit Anfang Dezember hat die ZB Med die auf ihren iPads installierten die Anwendungen nun nach medizinischen Fachgebieten organisiert. Eine eigene Seite enthält die vorklinischen Fächer Anatomie, Biochemie, Biologie/Genetik, Chemie, Klinische Chemie, Mathematik, Mikrobiologie, Pathologie (Onkologie), Pharmakologie, Physik und Physiologie.

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Die nächste Seite listet 20 klinische Fächer auf; von A wie Anästhesie und Augenheilkunde bis Z wie Zahnheilkunde sind hier zahlreiche fachspezifische Apps zu finden. Spätestens hier, bei Herz-Kreislauf-Apps (17 Apps) oder in der Neurologie (15) bewährt sich die fachliche Ordnung, da man nicht auf dutzenden Seiten unter hunderten fachfremden Anwendungen suchen muß, sondern direkt alle relevanten aus dem eigenen Themengebiet bei der Hand hat.

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Zur Verbesserung der Informationsversorgung der Medizinischen Einrichtungen leiht die ZB Med mehrere iPads aus. Wollen Sie auf dem Laufenden bleiben, dann abonnieren Sie unseren App-Feed, der auf alle neuen medizinischen iPad-Apps hinweist (und nicht nur auf die hier besprochenen). iPads können bei Dr. Obst reserviert werden.

Gesundheitssammlung aktualisiert

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Unser Sonderstandort „Gesundheitssammlung“ mit gesundheitsrelevanten Informationen und Ratgebern für Patienten und Laien wird zur Zeit einer Revision unterzogen. Veraltete Bücher werden in den Monographienbestand überführt oder ausgesondert, neue Auflagen werden gekauft und eingestellt. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Liste aller Bücher der Gesundheitssammlung aktualisiert. Sie enthält nun mit Stand Januar 2010 genau 1.427 einzelne Werke, die übersichtlich nach Fachgebieten aufgeführt sind.

Ersti-Info: Wichtige Informationen zur Bibliotheksbenutzung

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Die Zweigbibliothek hat ihr Erstsemester-Info nun aktualisiert. Dort finden Sie wichtige Informationen übersichtlich zusammengestellt, die man für die Bibliotheksbenutzung braucht. Diese sind insbesondere für Erstsemester gedacht, können aber auch für höhere Semestern hilfreich sein. Bitte melden Sie uns zurück, ob Ihnen das neue Ersti-Info geholfen hat!

Deutsches Ärzteblatt International nun in MEDLINE

Das Deutsche Ärzteblatt International, ein Ableger des Deutschen Ärzteblatts wird nun von Medline indexiert und steht auf PubMedCentral zur Verfügung:

As of 2009, the articles of Deutsches Ärzteblatt International (DAI) will be indexed in NLM’s MEDLINE database. The journal is also listed in Carelit, CINAHL, Compendex, DOAJ, EMBASE, EMNursing, GEOBASE, HINARI, Index Copernicus, Medpilot, PsycINFO, and Scopus. [via Deutsches Aerzteblatt international: Homepage]

Das DAI stellt ausgewählte Artikel des Deutschen Ärzteblatts auf Englisch zur Verfügung. Es wird ab 2008 in PubMedCentral archiviert. Es gibt keine Embargoperiode, aber „For technical reasons, the English full text will be published approximately two weeks after the German print edition has been published.“

UKM Münster beim PJ-Ranking Siebzehnter

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Famulaturranking (www.famulaturranking.de) und PJ-Ranking (www.pj-ranking.de) sind zwei neue Dienste, die vom Fachschaftsrat Medizin der Universität Hamburg angeboten werden. Nachdem es im Internet mittlerweile Rankingdienste für Hochschulen, Professoren und Ärzte (siehe auch unseren Beitrag Arzt-Auskunft der Stiftung Gesundheit) gibt, ist es nur konsequent, dass auch werdende Ärzte ihre Praxisphasen bewerten. [aus dem Newsblog]

Das Famulaturranking ist mit bisher 250 Stimmen noch nicht besonders aussagekräftig. Beim PJ-Ranking (2.500 Stimmen) belegte das UKM den 17 Platz von 35 Unis. Die Stadt Münster belegte den viertletzten Platz: Mit Noten von 2,6 für die Stimmung und 3,3 für die Lehre wurde man Nr.51 von 54 Städten. Im Detail zeigt sich, dass die neuen bisher abgegebenen Bewertungen für das UKM sehr schwanken. Es gibt viele gute und viele schlechte Noten, dagegen kaum etwas dazwischen. Hier scheinen persönliche Erfahrungen den Ausschlag für die Bewertungen gegeben zu haben.