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Ansprechpartnerin: Catharina Beckschulte

Wie funktioniert Eyetracking?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten wie Blickbewegungen erfasst und verfolgt werden können. Die inzwischen gängigste und am wenigsten invasive Methode funktioniert über Reflexionen von infrarotähnlicher Strahlung auf der Hornhaut des Auges. Hochauflösende Kameras werden verwendet, um Bilder der Augen und Reflexionsmuster auf der Hornhaut der Probandinnen und Probanden zu erfassen. Durch komplexe Bildverarbeitungsalgorithmen und ein physiologisches 3D-Modell der Augen wird dann die Augenposition und der Blickpunkt mit hoher Genauigkeit berechnet.

Geräte

Aktuell verwenden wir in unserem Eyetracking-Labor mit dem Tobii Pro Spectrum 300 Hz einen Remote Eyetracker, welcher unterhalb eines Bildschirms angebracht ist und hohe Messgenauigkeiten zulässt. Innerhalb eines bestimmten Bereichs können Probandinnen und Probanden ohne Einbußen in der Genauigkeit den Kopf frei bewegen und Blickbewegungen auf dem Bildschirm gemessen werden.
Im Sommersemester 2021 wurde das Labor um eine Eyetracking-Brille erweitert. Die Brillen eignen sich besonders um möglichst realitätsnahe Forschungsdesigns umzusetzen. Sie lassen die Messung von Blickbewegungen auch außerhalb eines Bildschirmes zu, gehen dafür aber mit Einbußen in der Ge-nauigkeit und geringeren Frequenzen von 50 Hz – 100 Hz einher.

 

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Auswertung

Bei der Erfassung von Blickbewegungen entstehen große Menge quantitativer Daten. So werden beispielsweise bei der Verwendung des 300 Hz Remote Eyetrackers pro Sekunde 300 x-y-Koordinaten der Augenposition übermittelt. Neben der Auswertung dieser quantitativen Daten können die erfassten Blickbewegungen durch die Software auch als Heatmaps oder Gazeplots visualisiert und ausgewertet werden.
Heatmaps vermitteln einen schnellen Eindruck darüber, welche Stellen besonders viel Aufmerksamkeit erhalten haben. Die Aufmerksamkeitsschwerpunkte der Probandinnen und Probanden werden anhand einer farbigen Skala angezeigt. Grüne Punkte zeigen hierbei an, dass die betreffenden Punkte auf der Folie nur kurz anvisiert wurden, rote Punkte zeigen eine längere Fixierung des Blickes auf einen Punkt an.

Die Abfolge der Punkte, die Probandinnen und Probanden fixieren, kann anhand nummerierter Gazeplots dargestellt werden. Ein größerer Punkt im Gazeplot signalisiert dabei, dass ein Punkt länger betrachtet wurde.

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