Los Otros: EST-CE MARS?
Kein Künstler des 17. Jahrhunderts hat sich in seinem Werk so intensiv mit dem Frieden auseinandergesetzt wie Peter Paul Rubens. Sicherlich hat Rubens keine Gelegenheit ausgelassen, auch mit und durch seine Kunst seine Auftraggeber in friedensfördernder Weise zu beeinflussen. Durch assoziative Darstellungen, die geschichtliche Fakten mit Allegorien vermischen, hält er den Betrachter zum Nachdenken und zu diversifizierter Deutung an. Die Musiker haben sich auf die Suche nach Musik aus Rubens Epoche begeben, die sich wie Rubens Kunst mit der Verarbeitung des aktuellen Kriegs- und Friedensgeschehens, dem individuellen Erfahren von Liebe und Leid, von Vertrautheit und Fremde in den europäischen Wirrungen des frühen 17. Jahrhunderts konfrontiert sieht. In den Niederlanden finden sich Lieder und Texte politischen Inhalts von Adriaen Valerius aus dem „Nederlandsche Gedenck-Clanck“ von 1626. Im englischen Abschnitt befassen sich die Musiker mit dem träumerischen Übergang von Allegorie zur Wirklichkeit, reflektiert in den Liedern des großen William Lawes, der zum Opfer des englischen Bürgerkrieges wurde. Die spanische Musik der Zeit zeigt Aspekte des katholischen Barocks: die Glorifizierung der Kirche als Zentrum und Bewahrungsort der konquistadorischen Macht. Andere, persönlichere und verbindendere Aspekte von Liebe, Leid aber auch Festlichkeiten und Tänze finden sich in denselben Jahren in Italien und Frankreich, in formalisierter Hofmusik oder den künstlerischen Versuchen des Bürgertums in der Instrumentalmusik und im Spiegel der traditionellen Musik.
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