Alexandra Kohlhöfer
Anschrift: Domplatz 20-22
D - 48143 Münster
Raum 110
Telefon: + 49 251 83-24364
E-Mail: a_kohl04@uni-muenster.de
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11/2018 - 09/2019 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin des SFB „Kulturen des Entscheidens“ |
03/2016 - 02/2018 | Wissenschaftliches Volontariat in der LWL-Geschäftsstelle der Historischen Kommission für Westfalen |
04/2012 - 02/2016 | Kurzstipendium der Sybille-Hahne-Stiftung, davor Stipendiatin am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte in Mainz und der International-Max-Planck-Research-School for Comparative Legal History am Max Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt a. M., zusätzlich DAAD-Kurzstipendium für Doktoranden mit Forschungsaufenthalten in Pamplona, Valladolid und Madrid und IP@WWU-Reisestipendium Für einen Forschungsaufenthalt in Madrid |
Seit WS 2011/12 | Promotionsstudentin, Thema der Dissertation: „Verfolgung der saludadores in Nordspanien (Schwerpunkt 17. Jh.)" [Arbeitstitel] |
WS 2003/04 - SoSe 2011 |
Magisterstudium an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, einschließlich Auslandsstudium an der Universität Córdoba, Spanien (Erasmus/Sokrates-Stipendium), Fächer: Neuere u. Neueste Geschichte (Hauptfach), Politikwissenschaften, Romanische Philologie (Spanisch) |
Die Verfolgung der saludadores in Nordspanien (Schwerpunkt 17. Jahrhundert)
[Arbeitstitel], betreut von Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger
In meinem Dissertationsprojekt beschäftige ich mich mit den sogenannten saludadores, einer bestimmten Gruppe magischer Heiler und Hexenerkenner im frühneuzeitlichen Spanien. Die Figur des saludador wurde seit dem 16. Jahrhundert in den entsprechenden Traktaten klar definiert. Der Blick in die Prozessakten zeigt jedoch, dass die Abgrenzung der saludadores zu anderen magischen Heilern keineswegs eindeutig gegeben war. Die saludadores stehen beispielhaft für die soziale und kulturelle Diversität der frühneuzeitlichen Gesellschaft. Häufig waren sie Vaganten und ihre Tätigkeit als magische Spezialisten machte sie zu einer sozialen Randgruppe. Sie wurden einerseits durch bischöfliche Lizenzen autorisiert, Heilungen durchzuführen, aber andererseits gleichzeitig von der Inquisition wegen Verdachts auf Häresie verfolgt. Die saludadores bewegten sich somit in einem für die Frühe Neuzeit typischen permanenten Spannungsfeld zwischen akzeptierter Glaubensausübung und der Diffamation bestimmter Praktiken als Aberglaube. Somit stellt sich die Frage nach Strategien, wie die Kirche und die Bevölkerung des frühneuzeitlichen Spaniens die Ambiguität dieser Figur aushalten konnten. Einen Lösungsweg, die Grauzone nach der Frage der Legitimität und Illegitimität religiöser Praktiken zu durchleuchten, bietet das Forschungsfeld der Materiellen Kultur. Wurden saludadores wegen Verdachts auf Häresie angeklagt, kamen den Gegenständen, die sie in magischen Ritualen verwendeten, im Strafprozess eine erhebliche Bedeutung zu. Auch in den zeitgenössischen Traktaten wurde der Gebrauch bestimmter Gegenstände thematisiert. Die Praxis, dass die saludadores bischöfliche Lizenzen für ihre Tätigkeit erhielten, wirft darüber hinaus die Frage auf, ob sie für die Obrigkeit einen gewissen Nutzen beziehungsweise eine Kontrollfunktion hatten.