Führungen und Workshops im Kunstmuseum Pablo Picasso Münster durch das Förderprojekt „Kunst und Coping“

In dem durch die Universitätsgesellschaft Münster e. V. geförderten Museums- und Kultur-Projekt „Kunst & Coping: Führung und Workshop für Hirntumorpatient*innen im Kunstmuseum Pablo Picasso Münster“, welches unter der Leitung von Prof.in Dr. med. Dorothee Wiewrodt stattfindet, besuchen Hirntumorpatient*innen und ihren Zugehörigen für 2 Stunden das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster, um ihre Krankheit zu vergessen. Seit 12 Jahren führt die Museumspädagogin Britta Lauro mit Anekdoten aus dem Leben Picassos und seiner Künstlerfreunde durch die aktuelle Ausstellung. Anschließend geht es in die Picasso-Werkstatt mit Workshops kreativ weiter. Diese sind so gestaltet, dass auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen selber aktiv werden können und am Ende der Veranstaltung ihr eigenes Kunstwerk mit nach Hause nehmen können, als eine positive Erinnerung an einen gemeinsamen Nachmittag.
Die Diagnose "Bösartiger Hirntumor" stellt das Leben der Betroffenen aber auch des familiären Umfeldes auf den Kopf. Strahlen- und Chemotherapie folgen der Hirnoperation und das Leben der Patient*innen muss mit zunehmenden neurologischen und kognitiven Problemen gemeistert werden. In den meisten Fällen bleibt die Prognose trotz multimodaler Therapie auf Monate im besten Fall einige Jahre begrenzt. Kulturelle Teilhabe ist gerade mit einer neuroonkoligischen Diagnose sehr wichtig. Durch Haarverlust, Gehbehinderung oder Sehstörungen stigmatisiert, trauen sich viele Betroffene nicht mehr in die Gesellschaft. Im Museum kann man die Erfahrung machen, nicht aufzufallen, als Teil einer "normalen" Museumsführung integriert zu sein. Dabei geht die Beschäftigung mit der Kunst weit über die eigentliche Führung hinaus und hilft Coping-Strategien zu entwickeln, die den Umgang mit der Erkrankung im Alltag nachhaltig positiv beeinflussen.
„[…] Ich würde meine Mutter und mich hiermit gerne für den Termin im November im Picasso-Museum anmelden. Uns hat das Angebot am 18.10. sehr gefallen und „gut getan“. Wir haben seitdem oft über die schöne „gemeinsame Zeit“ gesprochen und denken gerne daran zurück! :) Danke für dieses geniale, entspannte und lehrreiche Angebot! […].“, berichtet eine junge Hirntumorpatientin, die im Oktober 2024 zum 1. Mal bei einem Museumsangebot dabei war.
Im Zeitraum von Juli bis Dezember 2024 konnten insgesamt sechs der acht geplanten Führungen und Workshops im Museum angeboten werden mit jeweils 10 bis 23 Teilnehmern.
Bildergalerie FP Kunst und Coping
