Ökumenische Gastvorlesung 2026

Nathalie Becquart, Untersekretärin des Generalsekretariats der Bischofssynode im Vatikan, spricht am 26. Januar 2026 über den Zusammenhang von Synodalität und Ökumene
Nathalie Becquart, Untersekretärin des Generalsekretariats der Bischofssynode im Vatikan
© Nathalie Becquart

Zur alljährlichen Ökumenischen Gastvorlesung laden das Ökumenische Institut der Katholisch-Theologischen Fakultät und das Institut für Ökumenische Theologie der Evangelisch-Theologischen Fakultät am Montag, den 26. Januar 2026 um 18 Uhr c.t. im Hörsaal S 1 im Schloss herzlich ein. Nathalie Becquart XMCJ, Untersekretärin des Generalsekretariats der Bischofssynode im Vatikan, wird auf Englisch zum Thema "Synodality and Ecumenism: Celebrating Nicaea's Legacy to Foster Our Journey Together" sprechen.

Papst Franziskus mit Vertretern anderer Konfessionen auf dem Petersplatz während der ökumenischen Gebetsvigil vor Beginn der Weltsynode am 30. September 2023
© Mazur/cbcew.org.uk

Die französische Theologin Nathalie Becquart (*1969) ist Mitglied der Xavière Schwestern, einem in Frankreich gegründeten ignatianisch inspirierten Ordensinstitut. Ihre Ernennung zur Untersekretärin der Bischofssynode durch Papst Franziskus am 6. Februar 2021 war ein vielbeachteter und historischer Vorgang, da dadurch erstmals eine Frau Stimmrecht in der Synode erhielt. Im Dezember 2021 wurde sie auch zum Mitglied des Dikasteriums für Kommunikation ernannt. Während ihrer Arbeit an der Synode über Synodalität (2021–2024), die sich derzeit in der Umsetzungsphase befindet, hat sie sich besonders für die ökumenische Dimension des synodalen Prozesses engagiert. Sie gilt als einflussreichste Frau im Vatikan, deren öffentlichen Äußerungen viel Gewicht beigemessen wird. Ihre vielbeachtete Absage an die Weihe von Frauen im Dezember 2022 stieß im deutschsprachigen Katholizismus auf erhebliche Kritik.

1992 erwarb sie einen Master in Entrepreneurship von der renommierten École des hautes études commerciales (HEC) in Paris. Sie trat 1995 den Xavière Schwestern bei und legte dort 2005 ihre ewigen Gelübde ab. 2006 erlangte sie kanonische Bachelor-Abschlüsse in Philosophie und Theologie am Centre Sèvres (heute: Facultés Jésuites de Paris) in Paris, die sie um soziologische Studien an der Pariser Elite-Hochschule École des hautes études en sciences sociales (2004-2006) ergänzte. Von 2019 bis 2020 spezialisierte sie sich an der Boston College School of Theology and Ministry auf Ekklesiologie und forschte zum Thema Synodalität.

25 Jahre lang war sie intensiv in der Jugendpastoral engagiert und fungierte von 2012 bis 2018 als Direktorin des Nationalen Dienstes für die Evangelisierung der Jugend und Berufungen der französischen Bischofskonferenz. Sie nahm 2018 als Beobachterin an der Jugendsynode teil und wurde im Mai 2019 Beraterin des Generalsekretariats der Bischofssynode bevor sie dann 2021 in den Vatikan wechselte.

Die Ökumenische Gastvorlesung wird jedes Jahr traditionell am Montag der Gebetswoche für die Einheit der Christen (18. bis 25. Januar) gemeinsam vom Ökumenischen Institut der Katholisch-Theologischen Fakultät und dem Institut für Ökumenische Theologie der Evangelisch-Theologischen Fakultät ausgerichtet. Aus terminlichen Gründen musste die Gastvorlesung 2026 um eine Woche nach hinten verlegt werden. Die Einladung der Gastredner:in und die federführende Organisation der Gastvorlesung erfolgt immer im Wechsel zwischen den beiden Instituten. 2026 liegt diese beim Ökumenischen Institut, das sich in diesem Jahr bewusst dazu entschlossen hat, eine Frau als Gastrednerin einzuladen.

Eine unvollständige Übersicht über die früheren Ökumenischen Gastvorlesungen findet sich auf einer eigenen Seite des Ökumenischen Instituts.