Besuch der Römischen Kurie 2023 . Nach der Reform von Praedicate Evangelium

Vom 05.-10.03.2023 ging es für die Lizentiatsstudierenden unter der Leitung von Dr. Thomas Neumann nach Rom, um im Rahmen ihres Studiums des Kanonischen Rechts die Arbeitsweisen der Kurie vor Ort erleben zu dürfen. Wie bereits in den Jahren zuvor, besuchte die Studierendengruppe verschiedene Dikasterien und bekam dort die seltene Gelegenheit, Fragen direkt an die sie dort empfangenden Mitarbeitenden stellen zu können. Im Spiegel der Apostolischen Konstitution "Praedicate evangelium" durften die Studierenden sich außerdem aus nächster Nähe ein Bild über den Prozess der Neuordnung der Römischen Kurie machen.

Nachdem am Sonntag alle aus den verschiedensten Richtungen per Flugzeug wie auch Zug angereist waren, traf man sich zum gemeinsamen Auftaktessen. Der Montag startete dann direkt mit einem Besuch des Dikasteriums für die Orientalischen Kirchen, wo wir von Pater Kuriakose Cherupuzhathottathil empfangen wurden. Zu dem Glück der Studierenden luden uns dieses Mal besonders viele der Dikasterien ein, um diese kennenlernen zu dürfen. Daher ging es im Anschluss auch weiter zum Dikasterium für die Institute des gottgeweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens. Dort empfing uns Pater Martin Wolf OMI. Bevor sich die Tore zur Mittagspause schlossen, besuchten wir dann noch das Dikasterium für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse und wurden von dem Relator Pater Criscuolo Vincenzo OFM begrüßt.

Der Dienstag startete mit einem Besuch des Dikasteriums für die Glaubenslehre. Dort empfingen uns Dr. Manfred Bauer und Dr. Johannes Fürnkranz, um uns einen Einblick in die Prozesse vor Ort zu geben. Nach einem kurzen Besuch des Campo Santo Teutonico, dem Friedhof der Deutschen und Flamen im Vatikan, ging es weiter zum Dikasterium für den Klerus. Dort begrüßte uns Msgr. Josef Gehr. Nach einem längeren Spaziergang und einer kurzen Mittagspause wurden wir durch den Botschafter der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl und beim Souveränen Malteserorden, Dr. Bernhard Kotsch, begrüßt und sprachen mit ihm über seine Erfahrungen vor Ort, seine Wahrnehmung der Neuordnung der Kurie sowie seine Sonderrolle in Bezug auf den Souveränen Malteserorden. So ging ein weiterer Tag voller interessanter Eindrücke zuende.

Am Mittwoch wurden wir im Dikasterium für Bildung und Kultur empfangen. Bestehend aus dem ehemaligen Kulturrat und der Bildungskongregation, ist dieses in zwei Sektionen unterteilt. Daher wurden wir hier direkt von zwei Mitarbeitenden, dem beigeordneten Untersekretär für Kultur Msgr. Carlo Maria Polvani und Melanie Rosenbaum, empfangen. Während die Neuordnung der Kurie vielfach bereits spürbar gewesen war, so war es doch im folgenden Dikasterium für Laien, Familie und Leben besonders interessant von direkt zwei Laien in Person von der Untersekretärin Dr. Linda Ghisoni und Paul Metzlaff begrüßt zu werden.

Der Donnerstag versprach bereits der vorletzte und auch längste Tag für uns zu werden. Wir starteten mit einem Termin im Dikasterium für Evangelisierung, in dem Pater Joseph Koonamparampil CMF mit uns in den Austausch ging. Danach durften wir uns zum obersten Leitungsorgan der Kurie aufmachen: dem Staatssekretariat. Wir wurden von Dr. Daniel Pacho, dem Untersekretär für den Bereich der multilateralen Beziehungen begrüßt und durften sogar Pietro Kardinal Parolin begegnen und mit ihm ins Gespräch kommen. Nach einer kurzen Mittagspause, ging es dann – für Studierende des Kanonischen Rechts bei einem Besuch der Kurie nicht auszulassen –  zu zwei der drei unabhängigen Justizorganen: der Römischen Rota und dem Obersten Gericht als höchstes Verwaltungsgericht, der Apostolischen Signatur. An der Rota Romana empfing uns Dr. Konrad Ackermann. Den Flur hinunter bei der Apostolischen Signatur gab uns Dr. Matthias Ambros einen Überblick über die Arbeit vor Ort und beantwortete unsere Fragen. Der Sekretär der Apostolischen Signatur Andrea Ripa und der Bandverteidiger Pater Prof. Dr. Nikolaus Schöch empfingen uns mit einem Grußwort.

Den letzten Tag der Reise startete die Gruppe mit einer Messe im Dienstag bereits besuchten Campo Santo Teutonico und für einen letzten Termin machten wir uns auf in das Sekretariat für Wirtschaft. Auch dort wurden wir von einem Laien, dem Präfekten, Maximino Caballero Ledo empfangen, der sich Zeit nahm, mit uns in einen intensiven Austausch über die wirtschaftlichen, finanziellen und administrativen Angelegenheiten der Kurie zu treten.

Damit endete ein Wochenende voller intensiver Eindrücke, geprägt von Zuhören und Lernen genauso wie Fragen stellen und Austausch. Wir durften viel über die Arbeitsweisen der Kurie im Allgemeinen und der besuchten Organe im Speziellen lernen und vor Ort erleben, wie Praedicate evangelium in der Praxis Anwendung findet.

Im Zuge der Reise wurde auch eine Folge für den TheoPoodcast produziert. Die Folge ist hier zu finden.

 

Fotos

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