„Wie sicher ist der Frieden? Der Westfälische Friede als völkerrechtlicher Vertrag“

© khk

Öffentlicher Gesprächsabend

Donnerstag, 22. Juni 2023
18.00-20.00 Uhr: Podiumsdiskussion

Im Anschluss laden wir zum Empfang mit kleinem Imbiss.

Ort:

LWL-Museum für Kunst und Kultur
Auditorium
Domplatz 10
48143 Münster

Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Plakat

Kontakt:

wiko.evir@uni-muenster.de

Wie sicher ist der Frieden?

Vor 375 Jahren brachte der Abschluss der diplomatischen Verhandlungen zu Münster und Osnabrück dem vom Dreißigjährigen Krieg gebeutelten Kontinent den langersehnten Frieden und eine neue Völkerrechtsordnung. Heute herrscht erneut Krieg in Europa, was unseren Blick auf die historischen Geschehnisse verändert. Wir fragen uns: Wie war es damals überhaupt möglich, nach dreißig Jahren Krieg und fünf Jahren Verhandlungen zu einer Einigung zu kommen und einen Kompromiss zu finden, dem alle Parteien zustimmen konnten? Wie wurden aus Kriegsgegnern, die sich unversöhnlich gegenübergestanden hatten, gleichberechtigte Vertragspartner? Und wie gelang es, dauerhaft alle zur Einhaltung der Verträge zu verpflichten?

Darüber diskutieren am 22. Juni im LWL-Museum die Historikerin Prof. Dr. Claire Gantet (Fribourg), der Historiker Prof. Dr. Christoph Kampmann (Marburg), der Rechtshistoriker Prof. Dr. Peter Oestmann (Münster) und der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Christian Hillgruber (Bonn). Die Moderation übernimmt Prof. Dr. Ulrike Ludwig (Münster). Beim anschließenden Empfang gibt es die Gelegenheit, das Gespräch bei einem Imbiss zu vertiefen.

Eine Veranstaltung des Käte Hamburger Kollegs „Einheit und Vielfalt im Recht“ in Kooperation mit dem Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der WWU Münster

Das gesamte Veranstaltungsprogramm in der Stadt Münster finden Sie auf der offiziellen Website zum Jubiläumsjahr „375 Jahre Westfälischer Frieden“.

Prof. Dr. Claire Gantet
Die Historikerin Claire Gantet ist seit 2015 Professorin für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Université de Fribourg. Sie habilitierte sich an der LMU München über das Thema „Traum und Wissen im Heiligen Römischen Reich“. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Wissens- und Wissenschaftsgeschichte, der deutsch-französischen Beziehungen sowie der Geschichte des Dreißigjährigen Krieges und des Westfälischen Friedens. Neben zahlreichen deutschen und französischen Aufsätzen zum Thema zählen zu ihren Veröffentlichungen auch der 2018 erschienene Band „Le Saint-Empire: 1500-1800“ sowie „La paix de Westphalie (1648). Une histoire sociale“ (2001).

Prof. Dr. Christian Hillgruber
Der Rechtswissenschaftler Christian Hillgruber ist seit 2002 Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn sowie seit 2016 Direktor des dortigen Instituts für Kirchenrecht. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen auf dem Staatsrecht, dem Völkerrecht, dem institutionellen Europarecht, der Rechtsphilosophie sowie dem Staatskirchenrecht. Neben Aufsätzen zum Problem der Friedenssicherung im Völkerrecht veröffentlichte er zahlreiche Monographien und Sammelbände sowohl zum geltenden Recht als auch zur Rechts- und Verfassungsgeschichte der Neuzeit.

Prof. Dr. Christoph Kampmann
Der Historiker Christoph Kampmann ist seit 2002 Professor für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Marburg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen zwischenstaatliche Beziehungen, politisches Handeln sowie die Verfassungs- und Rechtsgeschichte der Frühen Neuzeit. Bereits während seiner Promotion über das Strafverfahren gegen Wallenstein hat er sich, ebenso wie in seiner Habilitation über Friedensstiftung in der Frühen Neuzeit, mit dem Dreißigjährigen Krieg und dem Westfälischen Frieden beschäftigt. Dem folgten zahlreiche Veröffentlichungen zum Thema, u.a. der Band „Europa und das Reich im Dreißigjährigen Krieg. Geschichte eines europäischen Konflikts“ (2008).

Prof. Dr. Peter Oestmann
Der Rechtshistoriker Peter Oestmann ist seit 2002 Professor für Bürgerliches Recht und Deutsche Rechtsgeschichte an der Universität Münster, Mitglied des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ und seit 2021 Direktor des Käte Hamburger Kollegs „Einheit und Vielfalt im Recht“. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen die deutsche Rechtsgeschichte des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, vor allem die Geschichte der Gerichtspraxis. Neben zahlreichen Quelleneditionen und Lehrbüchern veröffentlichte er u.a. Sammelbände und Monographien zum vormodernen Zivilprozess, zu den Höchstgerichten im Heiligen Römischen Reich sowie zur vormodernen Rechtsvielfalt.

Prof. Dr. Ulrike Ludwig
Die Historikerin Ulrike Ludwig ist Professorin für die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Münster, Hauptantragsstellerin am Exzellenzcluster „Religion und Politik“ und Direktorin des Käte Hamburger Kollegs „Einheit und Vielfalt im Recht“. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählt u.a. die Kulturgeschichte von Justiz und Verwaltung.