Mit Schutzbrille und Kittel fühlten sich die Kinder wie "echte" Forscherinnen und Forscher
© Dr. Mara Hobbold

20 neugierige Kinder besuchen die Chemie

Das Motto des MExLab Chemie-Workshops „Kittel überziehen – Schutzbrille aufsetzen – Neugierig sein: Chemie erleben!“ setzten 20 Kinder des Elternvereins mc2 – Mehr Chancen für hochbegabte Kinder und Jugendliche Münster e.V. letzten Dienstag tatkräftig um. Die Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 6 und 14 Jahren schnupperten für einen Nachmittag Uni-Luft oder genauer: Chemie-Luft: Sie erkundeten viele spannende Bereiche des Fachbereichs Chemie und Pharmazie (FB 12) der WWU Münster. In einer abwechslungsreichen Showvorlesung, die Dr. Harald Ziemer vom Institut für Anorganischer und Analytische Chemie (IAAC) eigens für die Kinder vorbereitet hatte, erfuhren die Kinder anhand zahlreicher Experimente, wie wichtig der Faktor Sicherheit im chemische Labor ist. Was sind mögliche Gefahrenquellen und wie geht man verantwortungsvoll mit explosiven Gemischen, ätzenden Säuren und brennbaren Stoffen um. Ein Highlight für alle war der flüssige Sauerstoff, welcher stark brandfördernde Eigenschaften hat. Dies wurde durch einen in Sauerstoff getränkten Wattebausch, der entzündet wurde, dann auch eindrucksvoll demonstriert. Was passiert wenn man Wasserstoff und Sauerstoff in einem Verhältnis von 2:1 mischt und dann entzündet, war einigen der Kinder bereits vorher klar. Der laute Knall, der der Knallgas-Reaktion auch ihren Namen verleiht, sorgte dann aber doch beim gesamten Publikum für Begeisterung.

Im Anschluss hatten Dr. Mara Hobbold und Dr. Wolfgang Buscher aus dem Dekanat des FB 12 eine Experimental-Führung durch eines der chemischen Institute des Fachbereichs organisiert. Dabei schauten die Kinder zunächst in den Laboren und Werkstätten des IAAC dem Glasbläser bei seiner Arbeit über die Schulter und staunten nicht schlecht, als dieser aus unförmigen Glasstücken einen wunderschönen Kerzenhalter anfertigte. Anschließend konnten die wissbegierigen Kinder unter dem Mikroskop bunten Kristallen beim Wachsen zusehen. Zudem analysierten sie mit der Hilfe von Röntgenstrahlung die Zusammensetzung von Euro-Münzen, Kettenanhängern und einem Buchcover. Wie tiefe Temperaturen Materialien und Gegenstände verändern, wurde anschaulich in Versuchen mit -196 °C-kaltem flüssigen Stickstoff demonstriert. Das Schockfrosten eines flexiblen Gummischlauchs veränderte dessen elastischen Eigenschaften so extrem, dass dieser nach Aufschlagen auf die Laborplatte ähnlich wie Glas in viele kleine Einzelteile zersprang. Der in flüssigem Stickstoff schrumpfende Luftballon zeigte eindrucksvoll, dass sich Gase beim Abkühlen zusammenziehen und bei Erwärmen auch wieder ausdehnen. „Eine gelungene Mischung an Experimenten – für alle Altersklassen war etwas dabei“, lobte Dr. Helmut Ahrens, Vorstandsmitglied und gleichzeitig Vater eines der beteiligten Kinder, den Workshop. Es ist geplant den Workshop auch im nächsten Jahr wieder anzubieten.

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