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Employability an der Universität Münster

Was ist Employability? Warum an der Universität Münster? Welche Effekte zeigt die Beschäftigung damit?

Eine hochwertige Lehre, die fachwissenschaftliche und überfachliche Kompetenzen vermittelt und den Studierenden die Relevanz des Studiums für ihre weitere Biographie deutlich werden lässt: Das ist die ideale Voraussetzung, um Ihre Studierenden stark zu machen für die Arbeitswelt innerhalb und außerhalb der Wissenschaft. Die Absolventinnen und Absolventen verfügen dann idealerweise über eine hohe „Employability“ – im Deutschen meist mit „Beschäftigungsfähigkeit“ beschrieben. Haben sich die Studiengangsverantwortlichen und Lehrenden der Universität Münster ein klares Verständnis erarbeitet, was Employability für ihr Fach bedeuten soll, so können sie die Arbeitsmarktchancen ihrer Studierenden entscheidend stärken.[1]

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[1] Moolman, H. (2017). A conceptual competence-based framework for enhancing the employability of graduates. The Independent Journal of Teaching and Learning 12 (2), 26-44.

 

Beschäftigung mit Employability, die Effekte und Unterstützung durch den Career Service

Warum beschäftigen wir uns mit Employability an der Universität Münster?  Welche Effekte zeigt die Beschäftigung mit Employability? Wie unterstützt Sie der Career Service?

  • Was ist Employability

    Was Employability für einen jeweiligen Studiengang bedeutet, ergibt sich daraus, wie Sie als Lehrende und Studiengangsverantwortliche das Verhältnis von Studieninhalten zur späteren Anwendung in Ihrem Studiengang definieren und daraus, welche Qualifikationsprofile Ihre Studierenden aufbauen sollen. Der Career Service empfiehlt für die strukturierte Bearbeitung dieser Aspekte ein Prozessmodell: Die Employability-Matrix. Das Modell wurde im Career Service der Universität Münster entwickelt: In zahlreichen Fächern und Studiengängen kommt es seither zur Anwendung und hat in Deutschland und darüber hinaus viel Beachtung erfahren.

  • Warum Employability an der Universität Münster?

    Die Studierenden stark zu machen für die künftige Arbeitswelt ist ein zentrales Ziel der Lehre an der Universität Münster – egal, ob die Absolventinnen und Absolventen später in der Forschung, in forschungsnahen Berufsfeldern oder in sonstigen Tätigkeitsbereichen arbeiten werden, in denen die Kompetenzen aus dem Studium wertvoll sind.

    Employability ist als eines von mehreren Zielen eines Hochschulstudiums gesetzt: In bildungspolitischen Rahmensetzungen wie der Bologna-Reform[1],  Stellungnahmen der Hochschulrektorenkonferenz[2] und in Normen wie dem §3 Hochschulgesetz (NRW) wird die Vorbereitung auf die Arbeitswelt als zentrales Ziel aufgeführt. Doch wie Employability genau zu stärken sei, das lassen die politischen Papiere und Normen offen. Der Gesetzgeber übergibt diese Verantwortung den Hochschulen. In (Re-)Akkreditierungen müssen die Studiengangsverantwortlichen aufzeigen, wie sie die Employability ihrer Absolventinnen und Absolventen gewährleisten, sowohl in Bachelor- als auch in Masterstudiengängen.[3]

    Neben diesen rechtlichen Vorgaben sind es vor allem die Studierenden selbst, die sich von einem Universitätsstudium erhoffen, gut auf den Arbeitsmarkt vorbereitet zu werden. Eine große Mehrheit von ihnen wünscht sich in Befragungen, auch auf außeruniversitäre Tätigkeitsfelder gut vorbereitet zu werden.[4] Und der Wunsch ist berechtigt: Häufig arbeiten Universitätsabsolventinnen und -absolventen später außerhalb der wissenschaftlichen Forschung.

     

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    [1] Eimer, A., Knauer, J., Kremer, I., Nowak, T. & Schröder, A. (2019). Employability als ein Ziel des Universitätsstudiums. Grundlagen, Methoden, Wirkungsanalyse (1. Aufl.). WBV-Verlag., S. 20ff.

    [2] Hochschulrektorenkonferenz (2013): Die Europäische Studienreform in Deutschland:  Empfehlungen zur weiteren Umsetzung, S. 15.

    [3] Musterrechtsverordnung gemäß Artikel 4 Absätze 1-4 Studienakkreditierungsstaatsvertrag (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 07.12.2017); Kultusministerkonferenz (2010): Ländergemeinsame Strukturvorgaben für die Akkreditierung von Bachelor und Masterstudiengängen. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 10.10.2003 i.d.F. vom 04.02.2010, S. 9.

    [4] vgl. Multrus, Majer, Bargel u.a., Studiensituation und studentische Orientierungen. 13. Studierendensurvey an Universitäten und Fachhochschulen, 2017; Judith Grützmacher/Andreas Ortenburger/Christoph Heine (2011): Studien- und Berufsperspektiven von Bachelorstudierenden in Deutschland, S. 9f.

  • Welche Effekte zeigt die Beschäftigung mit Employability?

    Die Beschäftigung mit Employability ermöglicht Perspektiven:

    • Die klare Kommunikation der Qualifikationsziele sorgt bei Studieninteressierten für Transparenz bei der Studienwahl und bei Studierenden für mehr Sicherheit und Zuversicht. Und sie fördert deren Motivation für das Studium: Berufliche Perspektiven zu haben senkt bspw. die Studienabbruchrate und erhöht die Studienmotivation.[1]
    • Die Lehre wird interessanter und motivierender – für Lehrende und Studierende gleichermaßen. Die Verknüpfung wissenschaftlicher Theorien und Konzepte mit Anwendungsszenarien in der Arbeitswelt, die natürlich immer nur exemplarisch sind, kann in Lehrveranstaltungen bspw. die Motivation für die Teilnahme und das Dranbleiben am Lehrthema erhöhen. Den Studierenden können damit ihre in der Lehrveranstaltung erworbenen Kompetenzen und deren Nutzen in der Berufswelt bewusster werden und stärken ihr Gefühl für die Transfermöglichkeiten ihres Studienwissens.
    • Die Studiengangsverantwortlichen und Lehrenden können zeigen, was die Universität zu einem einzigartigen Akteur in der Bildungslandschaft macht. Denn neben der Vermittlung von Wissen und der Förderung überfachlicher Kompetenzen gehört insbesondere die Fähigkeit, systematisch Wissen selbst erzeugen zu können. Dies üben und erfahren Studierende durch zunächst kleinere, aber im Laufe des Studiums immer gewichtigere Lernmomente, in denen sie Forschungsmethoden einsetzen und teilweise sogar neue Forschungserkenntnisse gewinnen. So schaffen Universitäten wie die Universität Münster die Voraussetzung, dass die Absolventinnen und Absolventen neue Aufgaben in Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft mutig angehen wollen, neu auftretende Probleme lösen können und für Innovation und Fortschritt in den kommenden Jahrzehnten beitragen werden.

     

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    [1] Reardon, R., & Fiore, E. (2014). College career courses and learner output. The Florida State University, Tallahassee; Clayton, K., Wessel, R. D., McAtee, J., & Knight, W. E. (2019). KEY careers: Increasing retention and graduation rates with career interventions. Journal of Career Development, 46(4), 425–439. https://doi.org/10.1177/0894845318763972

  • Unterstützung durch den Career Service

    Der Career Service unterstützt Sie dabei, die Employability Ihrer Studierenden zu stärken: Egal, ob Sie als Studiendekanin oder Modulverantwortlicher Ihr Studienangebot konzipieren; ob Sie als Lehrende Ihre Seminare oder Vorlesungen anwendungsbezogen(er) gestalten wollen; als Praktikumsbeauftragte Ihre Studierenden unterstützen wollen oder Sie sich einfach dafür interessieren, Ihre Studierenden bestmöglich auf die Arbeitswelt vorzubereiten – Sie finden beim Career Service:

    • Expertise und Anwendungsmodelle zur Positionierung und Verankerung der Employability in Ihrer Lehre 
    • Unterstützung bei (Re-)Akkreditierungen
    • Lern- und Vernetzungsmöglichkeiten und auch
    • Vorschläge für die Integration bestehender Career-Service-Formaten in Ihren Studiengang.

    Nehmen Sie hierfür gern Kontakt mit Dr. Jan Knauer auf: jan.knauer@uni-muenster.de, Telefon: 0251/83-32284.