Projektreader „Die politische Pflanze“ ist da!
Der Reader „Die politische Pflanze - Entwicklung, Erprobung und Verbreitung innovativer Bildungsformate an Naturschutzakademien und Botanischen Gärten“ (Titelblatt siehe Abb.1) stellt auf 126 Seiten die Ergebnisse des (fast) gleichnamigen von der Deutschen Bundestiftung Umwelt geförderten Projektes vor. Es waren acht Naturschutzakademien, elf Botanische Gärten sowie zwei Biologiedidaktiken und ein Eine Welt Netzwerk beteiligt. Die Didaktik der Politik und das Tropengewächshaus der Universität Kassel hatten die Projektleitung.
Der Reader beinhaltet als Grundlage und als theoretischen Rahmen vier Basisartikel zum Projekt. Er unternimmt den Versuch aus mehreren Perspektiven zu erläutern, was denn nun politische Pflanzen sind oder sein können. Den Blick in die Bildungspraxis gewähren dann die Veranstaltungskonzepte und Pflanzensteckbriefe aus den Botanischen Gärten und Akademien. Der Reader gliedert sich folgendermaßen: Nach Vorwort und Einleitung folgt eine kurze Vorstellung des Projektes. In Kapitel 2 lässt der Reader die beiden Projektpartner Verband Botanischer Gärten e.V. (VBG) und den Bundesweiten Arbeitskreis der staatlich getragenen Bildungsstätten im Natur- und Umweltschutz (BANU) zu Wort kommen. Cornelia Löhne und Max Weigend geben aus Sicht des VBG einen Überblick zu den politischen Rahmenbedingungen an den Botanischen Gärten vom Bundesnaturschutzgesetz bis zum internationalen Übereinkommen über die biologische Vielfalt. Saskia Helm von der Natur- und Umweltschutz-Akademie in Nordrhein-Westfalen und Ulrike Steinweg vom Hess. Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie geben einen Einblick in die Arbeit und die Projekte an den Akademien. Die Klimapsychologin und wissenschaftliche Projektberaterin Janna Hoppmann legt die psychologischen Grundlagen dar, die es braucht, um vom Wissen zum Handeln zu gelangen und das „Mind Behaviour Gap“ aufzubrechen. Andreas Eis stellt aus Sicht der Didaktik der Politischen Bildung die Frage „Wie kann und soll politische Bildung zum Handeln motivieren?“.
Kapitel 3 beantwortet die Frage, was wir unter politischen Pflanzen verstehen. Bernd Overwien nimmt dazu mit auf eine Reise rund um den Globus und durch die Geschichte von Kulturpflanzen und ihren politischen Bezügen. Marina Hethke versucht, bezugnehmend auf interne Diskussionen und Ergebnisse aus dem Projekt, eine griffige Definition und Begriffserläuterung (siehe Abb. 2) zu finden. Andreas Eis wiederum postuliert: „Politische Pflanzen verschieben die Grenzen der gemeinsamen Welt und die Aufgaben politischer Bildung.“. Einen Blick auf die Wildpflanzen und die Verantwortungsarten wirft Ute Becker aus dem Projekt Wildpflanzenschutz in Deutschland (WIPs), das als Bildungspartner kooperierte. Die beteiligten Länderteams (jeweils Gärten und Akademien) steuern 16 erläuternde Steckbriefe zu ausgewählten politischen Pflanzen bei. Diese erlauben eine schnelle Orientierung, welche ökologischen, sozialen und politischen Aspekte den Teams wichtig waren. Es gibt Portraits von Wild-und Kulturpflanzenarten, darunter Bäumen und Kräuter, annuelle und perennierende, tropische Pflanzen und hiesige.
Der Kern der Projektarbeit lag im Entwurf und der Erprobung von Veranstaltungskonzepten. In Kapitel 4 stellen die Länderteams insgesamt 9 ihrer Konzepte vor. Diese sind übertragbar auf andere Gärten und Bildungsorte, das Material geben die Teams auf Anfrage weiter. Dies soll Impulse geben für eigene Bildungsangebote.
Im Anhang des Readers findet sich eine grafische Darstellung zu den Zielen einer Bildung für nachhaltige Entwicklung, ein Kurzportrait zum Verbandspartner Verband Botanischer Gärten e.V. sowie eine Darstellung der Arbeitsgruppe Bildung mit einer Liste der bisher erschienenen Reader/Praxishandreichungen.
Den Download finden Sie hier
Weitere Informationen: Marina Hethke, Gewächshaus für tropische Nutzpflanzen - Universität Kassel, Steinstraße 19, 37213 Witzenhausen. tropengewaechshaus@uni-kassel.de