Abgeschlossen
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Flurgespräche: NS Opfer an der Uni Münster.

Der Medizinstudent Heinz Bello wurde wegen politischer Äußerungen von Kommilitonen denunziert und zum Tode verurteilt.
© Stadtarchiv Wesel, StAW O1a, 5-2-4 Heinz Bello

Insgesamt 81 Studierende, Lehrende und nicht-wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der WWU wurden zwischen 1933 und 1945 von der Universität Münster entlassen, vorzeitig in den Ruhestand versetzt, vom Studium ausgeschlossen oder ihnen wurden ihre akademische Titel entzogen, weil sie jüdisch oder mit Juden verheiratet, politisch oder religiös nicht konform oder homosexuell waren. Das Projekt erforscht die Biographien dieser und weiterer 29 Personen, bei denen sich der Anfangsverdacht, die Universität könnte ihnen Unrecht getan haben, nicht bestätigt hat.

Das Projekt wurde vom Sommersemester 2014 bis zum Wintersemester 2016/17 im Rahmen eines mehrsemestrigen Seminars ‚Forschendes Lernen‘ gemeinsam vom Universitätsarchiv und dem Studium im Alter an der WWU Münster durchgeführt. Die älteren und jüngeren Studierenden agierten dabei als Citizen Scientists und erforschten und verschriftlichten selbstständig die Biographien eines oder mehrerer NS-Opfer der WWU. Die Aufgabe der Projektleiterinnen Dr. Veronika Jüttemann und Dr. Sabine Happ bestand in der Ausschreibung und Koordination des Gesamtprojekts, der wissenschaftlichen Begleitung und der Einführung in bestimmte Methoden und Arbeitsweisen der Geschichtswissenschaft.

Die Ergebnisse wurden online unter www.flurgespraeche.de und in einem Buch veröffentlicht (Sabine Happ, Veronika Jüttemann (Hgg): „Es ist mit einem Schlag alles so restlos vernichtet“. Opfer des Nationalsozialismus an der Universität Münster, Münster 2018). Zudem wird seit dem Herbst 2015 in der über den gesamten Uni-Campus verteilten Installation ‚flurgespräche‘ der Opfer gedacht.

Zur Erarbeitung der Installation und der Gestaltung der Homepage hat die Gruppe mit zwei Studentinnen des Fachbereichs Design der FH Münster, Laetitia Korte und Lara Ludwigs, zusammengearbeitet, die hierzu ihre Abschlussarbeit erstellten.

Kontakt: veronika.juettemann@uni-muenster.de