Tagung »Freiheit im Angesicht Gottes«
Zur Freiheit in der islamischen und christlichen Theologie, 1.–3. November 2013

Das Thema Freiheit ist seit der Antike ein zentrales Anliegen der Philosophie und zugleich der Theologie. Aber auch andere Disziplinen leisten seit Langem ihren Beitrag zur immerwährenden Frage: Hat der Mensch einen freien Willen? Wie lässt sich das Verhältnis der Theologie zur Freiheit bestimmen? Welches Vermögen lässt den Menschen in seinem Willen und mithin seiner Handlung als frei begreifen? Diesen und anderen Fragen widmete sich jetzt die interdisziplinäre Fachtagung »Freiheit im Angesicht Gottes – Zur Freiheit in der islamischen und christlichen Theologie« des Zentrums für Islamische Theologie Münster (ZIT), die vom 1. bis 3. November in Münster stattfand.

Vor zahlreichem Publikum wurde dabei ein spannender Querschnitt durch die verschiedenen Disziplinen geboten. Unterschiedliche Panels zu den Themen Glaubensfreiheit, Gottesfreiheit, Willensfreiheit, Handlungsfreiheit, Freiheit der Person sowie politische Freiheit boten einen fundierten Einblick und reichlich Gesprächsstoff für Diskussionen. Vertreten waren dabei u. a. der international renommierte islamische Theologe Prof. Dr. Farid Esack aus Südafrika sowie der katholische Theologe Prof. Dr. Dr. Bernhard Uhde. Abgerundet wurde das Programm mit einem Kamingespräch mit dem Philosophieprofessor Prof. Dr. Volker Gerhardt sowie einer Podiumsdiskussion am Sonntagnachmittag.

»Das Thema Freiheit berührt die Menschen über konfessionelle und disziplinäre Grenzen hinaus,“ resümierte Organisator Amir Dziri, „der Austausch zwischen den einzelnen Fachdisziplinen ist deshalb umso wichtiger, und wir können alle vom gegenseitigen Erkenntnisgewinn profitieren.“ Insgesamt waren sich alle Beteiligten einig, dass die Konferenz einen wichtigen Beitrag zu genau diesem Austausch liefern konnte. Ein voller Erfolg also!

 

Fotos

Vortrag von Jasmin Khosravie zum Thema „Freiheit der Person“.
  • Vortrag von Dr. Milad Karimi zum Thema „Gottesfreiheit“.
  • Vortrag von Prof. Dr. Farid Esack zum Thema „Glaubensfreiheit“.
  • Dr. Christian Ströbele zum Thema „Gottesfreiheit“.
  • Prof. Dr. Wolfgang Prinz, Dr. Milad Karimi, Prof. Dr. Dr. Bernhard Uhde, Amir Dziri.
  • Prof. Dr. Wolfgang Gerhardt erhält von ZIT-Leiter Prof. Dr. Mouhanad Khorchide als Gastgeschenk eine Kalligraphie.
  • Podiumsdiskussion v.l.n.r Dr. Milad Karimi, Prof. Dr. Dr. Bernhard Uhde, Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, PD Dr. Platzbecker, Prof. Dr. Farid Esack, Sarah Hartmann.
Ankündigung
Ankündigung

Freiheit im Angesicht Gottes – Zur Freiheit in der islamischen und christlichen Theologie Münster, 1.–3.November 2013

Plakat „Freiheit im Angesicht Gottes“

Seit der Antike ist die Frage der Freiheit ein zentrales Problem der Philosophie und zugleich der Theologie. Die Frage der Freiheit des menschlichen Willens, Handlungen autonom zu vollziehen, hält sowohl die christliche als auch die islamische Geisteswelt in Atem. Wie lässt sich das Verhältnis der Theologie zur Freiheit bestimmen? Ist der Mensch frei, der sich im Glauben beheimatet sieht? Ist Freiheit im Angesicht Gottes überhaupt möglich? Von welchem Gott und welcher Freiheit sind hier die Rede? Wodurch zeichnet sich der Gott im Christentum und Islam aus – durch Freiheit oder Willkür? Welches Vermögen lässt den Menschen in seinem Willen und mithin seiner Handlung als frei begreifen? Ist die Freiheit der Person für den Glauben konstitutiv oder fordert vielmehr der Glaube notwendig die Unfreiheit? Lässt die Religion überhaupt einen Raum für Fatalismus? Können sich in diesem Zusammenhang christliche und islamische Theologie im Dialog mit Fragen und Herausforderungen bereichern? Welche moralische und politische Konsequenz hat die Freiheit, welche sich gerade im Kontext der Religion ergründet? Wie ist das Subjekt der Religion zu bestimmen? Zugleich drängt sich die Frage auf, ob sich nicht aus diesem theologischen Dialog heraus, eine differenzierte, aber eigene religiöse Position formulieren ließe, die sich gegenüber den Herausforderungen der Neurowissenschaften – welche konsequent die Freiheit für eine Illusion erklären – situieren kann.

 

Nähere Infos entnehmen Sie bitte dem Flyer