2011 Gottesvorstellung Im Islam 800 400

Das Zentrum für Islamische Theologie der Universität Münster und die Initiative Islamische Theologie laden Sie herzlich zur II. Innerislamischen Tagung ein.

Sprich: Er ist Allah, ein Einziger
Gottesvorstellung im Islam in Geschichte und Gegenwart

23. - 25. September 2011

Das zentrale Thema der islamischen Offenbarungsgeschichte ist die Wiederherstellung des Glaubens an die einzige Gottheit 'Allah'. Der eine Gott ist im Koran durchgehend präsent und wird je nach Kontext unterschiedlich stark hervorgehoben. Die monotheistische Idee behauptet sich auf der Arabischen Halbinsel vor allem gegenüber dem Polytheismus. Darüber hinaus hebt sie sich in der damaligen Gesellschaft von der Gottesvorstellung der christlichen und jüdischen Religion ab.

Die Transzendenz Gottes gehört zu den grundlegenden Themen der islamischen Theologie. Sie bildet einen Ausgangpunkt für Differenzen innerhalb der spekulativen Ideengeschichte. Im theologischen Diskurs ist ein breites Spektrum vorzufinden, das vom Extrem des Anthropomorphismus (Vermenschlichung Gottes) bis hin zu einer sehr starken Abstraktion des Gottesverständnisses reicht. In diesem Zusammenhang stellt sich insbesondere die Frage, wie der Mensch mit seiner endlichen Vernunft Gott begreifen kann (Erkenntnistheorie).

Die Vorstellung von Gott prägt die islamische Weltanschauung im weitesten Sinne. Die Beziehung Gottes zu seiner Schöpfung im Allgemeinen sowie zum Menschen im Besonderen hat Auswirkungen auf die Wahrnehmung aller menschlichen Bereiche. So ist der absolut transzendente Gott und das Gleichgewicht zwischen Furcht und Hoffnung für den Menschen durchgehend erfahrbar erlebbar. Die Vorstellung von einem Gott, der weise und allmächtig ist, erklärt uns die Welt und gibt uns Lebensorientierung.

Mit dem Mensch-Sein sind nach wie vor die göttliche Vorhersehung und die Freiheit des menschlichen Willens eng verknüpft. Nach den gewaltigen politischen Auseinandersetzungen, die sich bereits in der frühislamischen Zeit ereigneten, hat die Muslime vor allem eine Frage beschäftigt: Wie kann Gott den Menschen die Verantwortung für seine (göttlich vorherbestimmten) Taten übertragen? Auch heute bewahren der Glaube an das Schicksal und die Willensfreiheit für den einzelnen Gläubigen ihre Aktualität.

Ungelöst – wenn nicht sogar unlösbar – bleibt auch die Theodizeefrage: Wie kann Gott barmherzig sein und zugleich zulassen, dass seine Geschöpfe leiden? Bleibt diese Frage unbeantwortet, so kann sie insbesondere bei persönlicher Betroffenheit das religiöse Weltbild eines Menschen erschüttern. Eine nachvollziehbare Erklärung gehört zu den schwierigsten Herausforderungen für die Theologen aus allen Religionen.

Wir bitten um eine verbindliche, schriftliche Anmeldung bis zum 09.09.2011:
Westfälische-Wilhelms-Universität Münster
Centrum für Religiöse Studien
Professur für Islamische Religionspädagogik
z.H. Carolin Asisa Hammad
Hammerstr 95 • 48153

Tagungsort:
CJD Bonn (Christliches Jugenddorfwerk)
Graurheindorfer Str. 149
53117 Bonn
Telefon: (+49 228) 9896 – 0

Tagungsflyer