Archiv für den Monat: September 2013

Neues Buch: Parasitoid Viruses: Symbionts and Pathogens

Parasitoid Viruses: Symbionts and Pathogens

Edited by:
Nancy E. Beckage and Jean-Michel Drezen
ISBN: 978-0-12-384858-1
Elsevier 2012

Parasitoids are parasitic insects that kill their insect hosts in immature pre-reproductive stages. Parasitoids are employed in biological control programs worldwide to kill insect pests and are environmentally safe and benign alternatives to chemical pesticides. As resistance to chemical pesticides continues to escalate in many pest populations, attention is now refocusing on biologically-based strategies to control pest species in agriculture and forestry as well as insect vector populations that transmit human and animal diseases. Parasitoids are an economically critical element in this equation and ‘integrated pest management.’

Viruses have evolved intimate associations with parasitoids, and this book features sections on both symbiotic viruses that are integrated into the wasp’s chromosomal DNA (polydnaviruses) that play critical roles in suppressing host immunity during parasitism. A separate section with additional chapters on viral pathogens that infect parasitoids to cause disease and act as detrimental agents that limit effectiveness of wasp species employed in biological control of pests is also featured. A third component is a section on parasitoid venoms, which are of interest to the pharmaceutical and medical communities as well as insect-oriented biologists.


1.101 Bücher des Elsevier-Verlags konnten von der ZB Medizin erworben werden und sind damit dauerhaft zugänglich. Die als PDF vorliegenden eBooks können online gelesen und durchsucht, aber auch ausgedruckt oder für eigene Zwecke abgespeichert werden.

Im Buchkatalog der Universitätsbibliothek, kann man gezielt nach Online-Büchern suchen. Zugänglich sind diese Bücher nur im Hochschulnetz der Universität.

Neues E-Book-Paket von Elsevier

Neu in der Kollektion von Online-Büchern der Zweigbibliothek Medizin sind ab heute 138 E-Books des Elsevier-Verlags, die damit dauerhaft frei im Hochschulnetz zugänglich sind.


Die als PDF vorliegenden eBooks können online gelesen und durchsucht, aber auch ausgedruckt oder für eigene Zwecke abgespeichert werden. Sie finden die oben gelisteten Titel auch in dieser Liste der verfügbaren Titel und demnächst auch im Buchkatalog der Universitätsbibliothek. Zugänglich sind diese Bücher nur im Hochschulnetz der Universität.

Mitschnitte im Hörsaal: Twittern erlaubt, Filmen verboten

Jonas Krumbein berichtet unter dem Titel Mitschnitte im Hörsaal: Twittern erlaubt, Filmen verboten im Berliner Tagesspiegel von heute über Studenten, die Probleme bekommen haben, weil sie das Urheberrecht nicht beachtet hatten.

Und das geht schnell:

  • Video-/Audiomitschnitt/Übertragen von Skypen von Vorlesungen: Verboten!
  • Übertragen von Vorlesungen per Skype: Verboten!
  • Abfotografieren von in der Vorlesung benutzten Folien:
    Verboten!
  • Vorlesungskripte oder -Handouts veröffentlichen: Verboten!
  • Die Vorlesung mitschreiben: Erlaubt
  • Zitate aus der Vorlesung twittern: Erlaubt
  • Vorlesungsskript für die kranke Kommilitonin kopieren: Erlaubt

Der Tagesspiegel:

Gerade beim Mitschneiden, Übertragen und Veröffentlichen von Vorlesungen müssten Studenten nicht nur das Urheberrecht beachten. Die Vertraulichkeit des gesprochenen Wortes zu verletzen, sei eine Straftat. Verstöße ahndet der Gesetzgeber mit Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafen.

Wenn man eines der verbotenen Dinge tun möchte, muß man auf jeden Fall den Dozenten um Erlaubnis fragen. Manchmal bewahrt einen aber auch das nicht vor Strafe, wenn der Dozent selber urheberrechtlich geschütztes Material verwendet hat, wie z.B. Abbildungen aus Büchern. Diese dürfen zwar laut Schrankenregelung §52a des Urheberrechts (auch ohne Erlaubnis des Buchautors) einem beschränkten Kreis zu Zwecken der Wissenschaft und Lehre zugänglich gemacht, aber eben nicht öffentlich ins Internet gestellt werden.

Die häufigsten Urheberrechtsverstöße finden Sie in dem Podcast Urheberrecht in der Vorlesung

Neues Buch: Molecular Biology Techniques

Molecular Biology Techniques (Third Edition): A Classroom Laboratory Manual

Author(s):
Carson, Susan
ISBN: 978-0-12-385544-2
Elsevier 2012

This manual is an indispensable tool for introducing advanced undergraduates and beginning graduate students to the techniques of recombinant DNA technology, or gene cloning and expression. The techniques used in basic research and biotechnology laboratories are covered in detail. Students gain hands-on experience from start to finish in subcloning a gene into an expression vector, through purification of the recombinant protein.The second edition has been completely re-written, with new laboratory exercises and all new illustrations and text, designed for a typical 15-week semester, rather than a 4-week intensive course. The “project” approach to experiments was maintained: students still follow a cloning project through to completion, culminating in the purification of recombinant protein. It takes advantage of the enhanced green fluorescent protein—students can actually visualize positive clones following IPTG induction.


1.101 Bücher des Elsevier-Verlags konnten von der ZB Medizin erworben werden und sind damit dauerhaft zugänglich. Die als PDF vorliegenden eBooks können online gelesen und durchsucht, aber auch ausgedruckt oder für eigene Zwecke abgespeichert werden.

Im Buchkatalog der Universitätsbibliothek, kann man gezielt nach Online-Büchern suchen. Zugänglich sind diese Bücher nur im Hochschulnetz der Universität.

Sperrung des VPN-Zugangs bei F.A.Z.-BiblioNet

Wegen des automatisierten Herunterladens von Tausenden von Artikeln aus der Online-Version der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ hat der Verlag die ULB Münster als Lizenznehmerin aufgefordert, die VPN-Zugänge für die Datenbank F.A.Z.-BiblioNet mit der Volltextversion der Zeitung zu sperren.

In den letzten Tagen wurden über einzelne VPN-Zugänge, die den Zugriff auf lizenzrechtlich geschütztes Material von Zuhause aus ermöglichen, in hohen Stückzahlen Artikel aus der F.A.Z. heruntergeladen. Der Umfang lässt drauf schließen, dass es sich um einen automatisierten Vorgang handelt.

Das wahllose Herunterladen großer Artikelmengen ist eine Verletzung der Lizenzbedingungen. Die Sperrung der VPN-Zugänge nach Aufforderung durch den Verlag ist der Versuch, diesen Missbrauch zu unterbinden. Sollte dies nicht gelingen, werden wir gezwungen sein, die stark nachgefragte Volltextversion der Zeitung vollständig aus unserem Datenbankangebot zu entfernen.

Und auch der Publisher Wiley hat ein Limit eingeführt, wie uns heute bekannt wurde:

The download limit on Wiley Online Library comes into effect when there are more than 100 downloads in a rolling 24-hour period for a single registered user, including those with remote access. Anyone accessing through their IP or proxy, if not signed in as a registered user, is not affected. This represents 95%+ of Wiley Online Library usage. We are exploring other ways to limit systematic downloading but not in a manner that would impede the legitimate access of researchers and students. We’re taking this action to prevent systematic downloads, generally conducted by illegitimate users gaining unauthorized access to your institution’s user credentials. We will closely monitor the impact to make sure that it does not cause problems for legitimate users. If that is the case we will of course revisit the policy. Our account managers and all customer-facing Wiley colleagues are prepared to be of assistance, but if you do have a particular incident of a legitimate user hitting the limit, please bring it to our attention at intellectual.property@wiley.com.

Cochrane Library vs. UpToDate

Letzte Woche musste die Bibliothek sich entscheiden, die evidenz-basierten Reviews der Cochrane Library weiterhin für die Universität Münster zu lizenzieren. Hmm, keine ganz leichte Entscheidung, denn obwohl die Cochrane Library trotz einiger Irritationen als Quelle der höchsten Evidenz gilt, steht sie bei unseren Ärzten nicht sehr hoch im Kurs, wie eine kürzliche Umfrage zeigte:


Die Cochrane Library wird im Verhältnis zu den anderen Informationsquellen nur wenig benutzt: Jeder zweite Arzt greift oft auf UpToDate zu, aber nur jeder 14te auf die Cochrane Library.

Im Folgenden habe ich einmal eine Gegenüberstellung zwischen den beiden Ressourcen von systematischen Reviews für die wichtigsten Parameter angefertigt. Man sieht zwar deutlich, dass die Cochrane Library bei Kosten/Nutzung zwar doppelt so viel wie UpToDate kostet, sich dies aber noch in einem zumutbaren Rahmen bewegt.

Cochrane Library UpToDate
Zahl der Reviews 5.600 9.000
Zahl der aktuellen Reviews 306* 9.000**
Fachgebiete/
Abdeckung
alle Fachgebiete,
teilweise Abdeckung
21 Fachgebiete,
vollständige Abdeckung
Evidenz-Grading 100% der Reviews 80%
Jährliche Lizenzgebühren 4.000 € 30.000 €
Jährliche Zugriffe 2.000 28.000
Kosten/Zugriff 2,00 €*** 1,07 €
Nachweis in PubMed ja nein
Open Access nach 12 Monaten (oder früher) nein

 

* New + Updated Reviews Jan-Aug 2013
** alle UpToDate-Reviews werden alle drei Monate überprüft und aktualisiert
*** Obwohl nach dem Wechsel von Ovid zu Wiley die Nutzung zwar deutlich anstieg, kostete jeder Zugriff auf die Cochrane Library mit 2 Euro das Doppelte wie bei UpToDate.

Neues Buch: Histopathology of Preclinical Toxicity Studies

Histopathology of Preclinical Toxicity Studies (Fourth Edition)


Author(s):
Greaves, Peter
ISBN: 978-0-444-53856-7
Elsevier 2012

The new 4th edition of Histopathology of Preclinical Toxicity Studies is now completely in full color and continues to describe the pathology found in drug safety studies in laboratory animals with an evidence-based discussion of the relevance of these findings to the clinical investigation of new drugs for humans. Organized according to organ systems, this revision features a thoroughly updated bibliography and discusses new drug-induced pathologies and applicable species comparisons to aid in the preclinical safety assessment of new medicines. This updated reference is essential for those involved in drug safety evaluation, including pathologists, toxicologists and pharmacologists working in corporate, government, academic and research settings.


1.101 Bücher des Elsevier-Verlags konnten von der ZB Medizin erworben werden und sind damit dauerhaft zugänglich. Die als PDF vorliegenden eBooks können online gelesen und durchsucht, aber auch ausgedruckt oder für eigene Zwecke abgespeichert werden.

Im Buchkatalog der Universitätsbibliothek, kann man gezielt nach Online-Büchern suchen. Zugänglich sind diese Bücher nur im Hochschulnetz der Universität.

„All Trials“-Petition: Bitte unterschreiben

Die ZB Med möchte auf die wichtige All-Trials-Petition hinweisen, die von BMJ, PLoS und der Cochrane Collaboration gestartet wurde und von grossen Forschungsinstitutionen weltweit und in Deutschland vom IQWiG unterstützt wird. All Trials hat zur Zeit über 57.000 Unterschriften, aber es könnten noch einige mehr sein, speziell in Deutschland.

Es ist an der Zeit, dass alle Resultate klinischer Studien veröffentlicht werden. Davon werden Patientinnen und Patienten, Forschende, Apothekerinnen und Apotheker, die Ärzteschaft und die Behörden profitieren. Bitte unterzeichnen Sie die untenstehende Petition, wo auch immer in der Welt Sie sind:

In der Vergangenheit wurden die Resultate von tausenden von klinischen Studien nicht veröffentlicht. Manche Studien wurden nicht einmal registriert.

Informationen darüber, was in diesen Studien untersucht und gefunden wurde, könnten damit für Ärzte und Forschende für immer verloren sein, was zu schlechten Therapieentscheiden und verpassten Chancen für eine bessere Medizin führt; aber auch zu Studien, die wegen fehlender Information wiederholt werden.

Alle klinischen Studien sollten daher registriert werden, seien dies vergangene oder aktuelle. Die vollständigen Methoden und die Resultate sollten veröffentlicht werden.

Wir rufen Regierungen, Behörden und Forschungsinstitutionen dazu auf, Massnahmen umzusetzen, um diese zu erreichen.

med – Das Magazin der Zweigbibliothek: Ausgabe 2-2013

Diese Ausgabe des Bibliotheksmagazins ist ein Sonderheft zu unserer Umfragestudie “Wie lernen Studierende?”. Diese Studie bestätigt, dass gedruckte Lehrbücher am Wichtigsten zum Lernen sind, dass aber andere Ressourcen aufholen, wie vor allem Vorlesungsskripte, Altfragensammlungen, Onlinetools zum Kreuzen und eben auch elektronische Lehrbücher.

Die Bedeutung und Benutzung von E-Books war ein zentraler Fragestellung der Studie. Es zeigte sich, dass E-Books einen immer wichtigeren Faktor im Mix der verschiedenen Lernressourcen darstellen und vor allem im vierten Semester benutzt werden, vermutlich als Ersatz für nicht zugängliche (weil ausgeliehene) gedruckte Bücher. Die Umfrageergebnisse zeigen fernerhin, dass Onlinetools zum Kreuzen in den jeweiligen Semestern mittlerweile genauso wichtig sind wie Lehrbücher.

Elektronische Lehrbücher gilt es weiterhin anzubieten, sie stellen aber nur für eine Minderheit der Studierenden einen vollwertigen Ersatz für die gedruckten Pendants dar.

Die vorliegende Umfrage hat uns gezeigt, wie sehr Sie, die Studierenden, beim Lernen auf unsere Medien angewiesen sind. Hier wollen wir Sie weiterhin nach Kräften unterstützen – auch mit unserer studentischen Taskforce. Über Alina Gröning (7. Sem Humanmedizin) und Lisa Bombeck (7. Sem. Zahnmedizin) können Sie Ihre Wünsche an uns weiterleiten, aber auch jederzeit gerne an den Leiter der Bibliothek persönlich.

 
Die neue Ausgabe der Bibliothekszeitung med finden Sie sowohl bei issuu (siehe oben) als auch hier als PDF. Die gedruckten Exemplare finden sie ab Kalenderwoche 40 in der Bibliothek und in der Personalkantine. Darüber hinaus werden allen Instituten und Kliniken Exemplare zugeschickt.

Foto: S_Charly at Fotolia.com

Neues Buch: Global Clinical Trials Playbook

Global Clinical Trials Playbook: Management and Implementation when resources are limited

Edited by:
Menghis Bairu and Richard Chin
ISBN: 978-0-12-415787-3
Elsevier 2012

Pharmaceuticals companies, biotech companies, and CROs, regardless of size, all face the same challenge of managing costs and operational execution associated with bringing a valuable drugs and devices to market. Because of timeline pressures and cost as well as the growing interest in „neglected diseases“ and diseases affecting the emerging nations, clinical trials are increasingly conducted in emerging markets and developing countries where infrastructure, leadership, skilled personnel and a governance are at a premium.

Working with academics, regulatory professionals, safety officers, experts from the pharma industry and CROs, the editors have put together this up-to-date, step-by-step guide book to building and enhancing global clinical trial capacity in emerging markets and developing countries. This book covers the design, conduct, and tools to build and/or enhance human capacity to execute such trials, appealing to individuals in health ministries, pharmaceutical companies, world health organizations, academia, industry, and non-governmental organizations (NGOs) who are managing global clinical trials.


1.101 Bücher des Elsevier-Verlags konnten von der ZB Medizin erworben werden und sind damit dauerhaft zugänglich. Die als PDF vorliegenden eBooks können online gelesen und durchsucht, aber auch ausgedruckt oder für eigene Zwecke abgespeichert werden.

Im Buchkatalog der Universitätsbibliothek, kann man gezielt nach Online-Büchern suchen. Zugänglich sind diese Bücher nur im Hochschulnetz der Universität.

Probleme mit der Email? ZIV hat Port 25 abgeschaltet


Foto: Frank Martin Dietrich at photocase.com

Wie angekündigt, hat das ZIV heute den Emailversand per Port 25 wegen der dort auflaufenden Spam eingestellt. Sie müssen nun nach Port 587 wechseln, um weiterhin Emails versenden zu können. Das ZIV erklärt, welche Einstellungen man dafür eingeben muss:


Klicken zum Vergrössern

Mit Passwort ist das Standardpasswort Ihrer ZIV-Nutzerkennung gemeint.

Anleitungen für die gängigen Klientenprogramme (Thunderbird, Outlook, OS X Mail, iOS) für Port 587 finden Sie in der Rubrik Email-Konfiguration im ZIVwiki.

Trau keiner Leitlinie, die du nicht selber gefälscht hast


Foto: Artikel aus der FAZ

Martina Lenzen-Schulte hat in der FAZ vom 28. August (Nr. 199, S. N1) unter dem Titel „Was die Leitlinien den Ärzten verschweigen – Millionen Herzkranker folgen dem Rat eines Betrügers“ (verfügbar im Hochschulnetz) auf verschiedene Fälle von Leitlinienirrtümern hingewiesen.

So sollen Tausende von Toten in Europa […] auf das Konto einer derzeit gültigen Leitlinie der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie gehen. Grund: Eine zu günstige Bewertung von Betablockern aufgrund von wissenschaftlichem Fehlverhalten.

Viele weitere Beispiele finden Sie in einem verstörenden Bericht von Jeanne Lenzer im British Medical Journal mit dem Titel Why we can’t trust clinical guidelines. Dort wird anhand von wohlbekannten Betrugs- und neu aufgedeckten Verdachts-Fällen (auch in der renommierten Cochrane Library) aufgezeigt, dass auch Leitlinien nicht über jeden Verdacht erhaben sind.

Guidelines are usually issued by large panels of authors representing specialty and other professional organisations. While it might seem difficult to bias a guideline with so many experts participating under the sponsorship of large professional bodies, a worrying number of cases suggests that it may be common. A recent survey found that 71% of chairs of clinical policy committees and 90.5% of co-chairs had financial conflicts.

Ärzte geraten immer wieder in ein Handlungsdilemma: Wenn Sie die Leitlinie anwenden, kann es ihren Patienten schaden. Behandeln sie nicht leitliniengetreu, kann es ihrer Karriere schaden. Letzteres hat die ungute Konsequenz, dass Ärzte Leitlinien befolgen, obwohl sie nicht an deren Wissenschaftlichkeit glauben. Warum sollte man sowas tun? Many cited a fear of malpractice if they failed to follow „a standard of care“.

Eine Analyse von Gisela Schott et. al. im deutschen Ärzteblatt kommt unter dem Titel Besteht ein Einfluss pharmazeutischer Unternehmen auf Leitlinien? Zwei Beispiele aus Deutschland zu dem Ergebnis, dass „auch gegenüber deutschen Leitlinien eine gesunde Skepsis angebracht ist“. Bereits 2010 hatte Frau Schott nachgewiesen, dass pharmazeutische Unternehmen Studienprotokolle zu ihren Gunsten beeinflussen.

Beliebte Manipulationen sind:

  • selektive Auswertung von Patientendaten
  • nachträgliche Veränderungen des primären Endpunktes
  • in Anbetracht der Ergebnisse unangemessen positive Formulierung der Zusammenfassung
  • Autorschaft durch Ghostwriter

Die von Frau Schott aufgedeckten Abhängigkeiten bei der Erstellung der S3-Leitlinie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) zur Therapie der Psoriasis vulgaris durch Efalizumab sind wirklich haarsträubend:

  • Die Serono GmbH (der Efalizumab-Hersteller) förderte die DDG finanziell.
  • Zahlreiche Leitlinienautoren erhielten finanzielle Zuwendungen der Serono GmbH oder führten Beratertätigkeiten für sie aus.
  • Die Angaben zu den Interessenkonflikten der Autoren waren nicht in der Leitlinie, sondern nur auf der Webpage der Arbeitsgruppe zu finden.

Von den 15 stimmberechtigten Teilnehmern am Konsensusverfahren der S3-Leitlinie gaben zehn teilweise zahlreiche finanzielle Verbindungen mit bis zu elf verschiedenen pharmazeutischen Unternehmen an.

Die AWMF hat mittlerweile reagiert und Empfehlungen der AWMF zum Umgang mit Interessenkonflikten bei Fachgesellschaften herausgegeben.

Die rund 70 Fachgesellschaften und 2500 Experten, die für die AWMF hierzulande rein ehrenamtlich und ohne nennenswerte akademische Anerkennung mehrere hundert Leitlinien erstellen, müssen inzwischen detailliert aufführen, welche Interessenkonflikte ihr fachliches Urteil beeinträchtigen könnten.