(C2-8) Neue Soziale Bewegungen und religiöse Sozialformen in der Nachmoderne: ein deutsch-nordamerikanischer Vergleich

Die 1960er Jahre gelten als vorläufiger Höhepunkt grundlegender gesellschaftlicher Veränderungen, von denen auch die Sozialformen des Religiösen nicht ausgenommen wahren, wie die einflussreiche These von der „religiösen Krise der 1960er Jahre“ (H. McLeod) nachweist. In der Geschichts- und Sozialwissenschaft konkurrieren eine ganze Reihe von Begriffen miteinander um die Transformationsprozesse die seit den 1960er Jahren die westeuropäischen und nordamerikanischen Gesellschaften verändert haben, auf den Begriff zu bringen. Zu nennen sind hier etwa Dezentralisierung und Pluralisierung, Individualisierung, Denormativierung und andere mehr.

Sozialformen des Religiösen sind zum einen ein Ergebnis dieser Prozesse, zum anderen wurde diese durch die Sozialformen befördert. Es ist zu beobachten, dass sich sowohl das institutionelle Gefüge der Kirchen veränderte (Säkularisierung) als auch binnenkirchlich Paradigmenwechsel vollzogen wurden, mit denen man den sich verändernden Rahmenbedingungen begegnen wollte. Ein Vergleich westeuropäischer Länder mit den USA bietet sich hierbei gleich aus mehreren Gründen an.

Das Projekt geht den folgenden Leitfragen nach:

  • In welchen sozialen formen gestaltete sich religiöses Erleben und Handeln in den beiden Großkonfessionen?
  • Welche Transformationsprozesse lassen sich nachzeichnen hinsichtlich der Wege kollektiv-religiöser Identitätsfindung?
  • Wie artikuliert sich das Verhältnis der Sozialformen des Religiösen zu den sozialen, historischen und kulturellen Kontextbedingungen, in denen es sich realisiert?
  • Wie verändern sich also die Wechselwirkungen zwischen Sozialform des Religiösen und den jeweiligen Gesellschaften?
  • Wo und wodurch kommt es zu Konflikten, Kooperationen und Konkurrenzen zwischen staatlichen und religiösen Institutionen sowie zwischen religiösen und sozialen Bewegungen.
  • Die Projektmitarbeiter werden dabei unterschiedliche Zugriffe verfolgen und sich jeweils eine der beiden großen Konfessionen vornehmen.