Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit in digitalen Kontexten
(17.06.2021) Im digitalen Zeitalter finden Kämpfe um Sichtbarkeit zeitgleich mit Konflikten um Unsichtbarkeit statt. Es geht um Fragen von Macht und Deutungshoheit ebenso wie um das Recht auf „Vergessenwerden“ oder Sorgen im Hinblick auf die digitale Selbstbestimmtheit. Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit werden in der Kommunikationswissenschaft sowie in angrenzenden Disziplinen zunehmend diskutiert und als wichtige Dimensionen digitaler Kommunikation analysiert. Eine aktuelle „Thematic Section“ der Open-Access-Zeitschrift SComS setzt sich mit der Thematik auseinander.
Die „Thematic Section“ wird von IfK-Juniorprofessorin Helena Stehle gemeinsam mit Professorin Cornelia Brantner (Karlstad University) herausgegeben. In ihrem einleitenden Beitrag „Visibility in the digital age“ setzen sie sich mit dem Konzept der Sichtbarkeit auseinander und diskutieren, auf welchen Ebenen sich die kommunikationswissenschaftliche Forschung mit diesem auseinandersetzt. Die Beiträge der „Thematic Section“ greifen dabei die Vielfalt der kommunikationswissenschaftlichen Perspektiven auf und umfassen sowohl theoretische als auch empirische Beiträge. Ein theoretischer Zugang steht beispielsweise im Mittelpunkt des Beitrags von IfK-Professorin Julia Metag, die das Spannungsverhältnis zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit in der Wissenschaftskommunikation analysiert.
Weitere Beiträge thematisieren geschlechtsbezogene Ungleichheiten in der Onlinekommunikation, Fragen der Diversität in medialen Repräsentationen und Produktionskulturen, wahrgenommene Sicht- und Unsichtbarkeit in Online-Communities sowie Aspekte der sozialen Zugänglichkeit im urbanen Raum.
Die Ausgabe ist frei zugänglich und die Beiträge können kostenfrei von der Journal-Webseite heruntergeladen werden.