Thomas Böckenholt

 

© Peter Sauer

Die Universität Münster ist einer der größten Ausbildungsbetriebe im Münsterland. Peter Sauer sprach mit dem Ausbildungsbeauftragten Thomas Böckenholt über die Hintergründe, aktuelle Trends und Prognosen der Hochschule als Lehrstätte.

Wann starteten die ersten Ausbildungen?

Zur Historie der Ausbildung gibt es leider keine verlässlichen Daten. Aus dem Uni-Archiv geht hervor, dass es handwerkliche und technische Ausbildungsberufe bereits in den 1920er Jahren gab. Der damalige Direktor des Chemischen Instituts schilderte 1921, dass ein Laborantenlehrling Platin gestohlen habe und verurteilt worden sei. Mit dem Vater des Lehrlings wurde später vereinbart, dass er den entstandenen Schaden, immerhin 10000 Mark, abarbeiten soll. Um 1978 hat die Universität offenbar mit der Ausbildung von Verwaltungsfachangestellten und Bürogehilfen begonnen.

Wie ist die Situation heute?
Mit 140 Auszubildenden in derzeit 22 Berufen ist die Westfälische Wilhelms-Universität (WWU) mit dem Klinikum einer der größten Ausbilder im Münsterland. Die Nähe zur Forschung, das internationale Arbeitsumfeld und die individuellen Ausbildungsinhalte und Arbeitsaufträge sowie die positive Übernahme- und Vermittlungsquote der Absolventen sind prägende Alleinstellungsmerkmale.

Wie sieht das Angebot an Ausbildungsplätzen aus?
Das Spektrum reicht von handwerklichen, technischen und gewerblichen Berufsfeldern bis hin zu den kaufmännischen Berufen. Fünfzehn Fachbereiche mit Laboren, Werkstätten und Verwaltungseinheiten sowie die meisten zentralen Einrichtungen und die Zentralverwaltung sind an der Ausbildung beteiligt.

Plant die WWU, weitere Ausbildungsberufe anzubieten?
Wir folgen nicht einem allgemeinen Trend. Wir bilden stattdessen in den Berufsbildern aus, die für die WWU zur Unterstützung Ihrer Kernaufgaben Forschung und Lehre wichtig und zukunftsfähig sind.

Liegt das besondere Augenmerk auf IT-Berufen und technischen Berufsbildern?
Absolut. Gerade in diesen Berufen müssen wir langfristig einem Fachkräftemangel durch eine interessante und vielseitige Ausbildung vorbeugen – im Idealfall mit einer frühzeitigen Bindung an die WWU. Dazu ist es auch notwendig, dass wir die WWU als Ausbildungsbetrieb, insbesondere im Handwerk, sichtbarer werden lassen. Es sind spannende Marketing-Projekte in Arbeit, die wir gemeinsam mit Auszubildenden, Ausbildern und mit dem WWU-Marketing auf die Beine stellen. Das Thema Ausbildung liegt uns sehr am Herzen.

Ansprechpartner:
Kaufmännische Berufe: Ute Jankrift, Telefon: 0251 83-22157, E-Mail: ute.jankrift@uni-muenster.de
Gewerblich/Handwerklich-Technische Berufe: Ute Beckmann, Telefon: 0251 83-21416, E-Mail: ute.beckmann@uni-muenster.de

Weitere Informationen: www.uni-muenster.de/wwu/ausbildung/allgemeines.html