|
muz

Mathematiker mit Herz und Seele

Xin Li ist mit 25 Jahren der jüngste WWU-Juniorprofessor
Wl 1102 Xinli

Mit 25 Juniorprofessor: Xin Li

Foto: Peter Sauer

Er ist erst 25 Jahre jung, aber seine Habilitation hat er bereits in der Tasche. Seit dem 1. April steht es fest: Xin Li ist seit der Einführung von Juniorprofessuren im Jahr 2002 der jüngste Juniorprofessor an der Universität Münster– bundesweit ist der Mathematiker der zweitjüngste.

Geboren in der zentralchinesischen Sechs-Millionen-Stadt Wuhan, kam Xin Li als Vierjähriger mit seiner Familie nach Hannover. Seit 1995 lebt er in Münster. Nach einer Schüler-AG und zwei Siegen im Bundeswettbewerb Mathe machte er sein Abitur am Gymnasium St. Mauritz mit "sehr gut": "Analytisches Denken fand ich immer spannend, diese schönen kniffligen Rätsel."

Von Oktober 2004 bis August 2007 absolvierte er an der WWU in nur sechs Semestern das Studium der Mathematik (Nebenfach Physik). Das Diplom folgte mit Auszeichnung, die Promotion mit "summa cum laude". Aber darüber spricht er nur kurz und knapp, Xin Li erscheint bodenständig und bescheiden.

Die meisten seiner Studenten sind in seinem Alter oder älter. Aber das stört Xin Li nicht. Der 25-Jährige hängt mit Herz und Seele an den Zahlen, liebt die Ordnung der Mathematik. "Dass alles so exakt ist, fasziniert mich, und dass man mit Mathe auch vieles im Alltag besser bewältigen kann." Als Beispiel nennt er die Verteilung der Primzahlen: "Die werden für Passwörter verwandt und für andere Verschlüsselungen." Mathematik könne auch in der Medizin helfen, "etwa bei der Gewebeforschung". In der Lehre unterrichtet Xin Li Funktionalanalysis, angewandte Mathematik und Operator-Algebren, die auch in der Festkörperphysik wichtig sind.

Xin Li spricht perfekt Deutsch. Chinesisch beherrscht er dagegen weniger gut. Mit seiner jüngeren Schwester Lisa teilt er neben der Leidenschaft für Zahlen und Formen – beide sind mehrfache Preisträger des Bundeswettbewerbs Mathematik – die Leidenschaft für den Tischtennissport. Münsters jüngster Juniorprofessor ist mit dem TSV Handorf schon drei Mal aufgestiegen. Außerdem hört er gerne Musik von Joseph Haydn und aktuellen Gitarrenrock.

 Peter Sauer