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WWU leitet Graduiertenkolleg

Stiftung Mercator fördert "Islamische Theologie"

Die Stiftung Mercator gründet gemeinsam mit den Universitäten Münster, Erlangen-Nürnberg, Frankfurt, Hamburg, Osnabrück und Paderborn ein Graduiertenkolleg für Islamische Theologie. Mit der Koordination unter Leitung von Mouhanad Khorchide, Professor für Islamische Religionspädagogik, wurde die WWU beauftragt.

Ziel ist es, wissenschaftlichen Nachwuchs vor allem für die noch zu etablierenden Zentren für islamische Studien auszubilden. Das Graduiertenkolleg wird an zunächst sechs Standorten zum Herbst 2011 erste Doktoranden aufnehmen und über sechs Jahre mit 3,6 Millionen Euro von der Stiftung gefördert.

"Das Graduiertenkolleg stellt einen wesentlichen Beitrag zur Etablierung der islamischen Theologie auf hohem akademischem Niveau in Deutschland dar. Gemeinsam mit der Stiftung Mercator wollen wir hochqualifizierten muslimischen Theologinnen und Theologen die Chance bieten, ihre Studien in den verschiedenen Fächern zu vertiefen und wissenschaftlich weiter zu entwickeln", betont Mouhanad Khorchide.

"Mit dem Graduiertenkolleg schließen wir eine Lücke, denn wie alle Experten zu Recht betonen, fehlt es an in Deutschland ausgebildeten Nachwuchswissenschaftlern im Bereich der islamischen Theologie", ergänzt Dr. Bernhard Lorentz, Geschäftsführer der Stiftung Mercator. Ziel sei es, mittelfristig eine angemessene Repräsentation von Muslimen in Wissenschaft und Schule sowie die Entstehung des Wissenschaftsfelds Islamische Theologie zu unterstützen. An der WWU war 2004 der bundesweit erste Lehrstuhl für Religion des Islam eingerichtet worden, erstmals konnte so die Ausbildung islamischer Religionslehrer angeboten werden.

Das Kolleg wird aus bis zu 15 Doktoranden bestehen, die an einem der Standorte promovieren und am übergreifenden Studienprogramm des Kollegs teilnehmen. Dieses soll den Nachwuchskräften vertiefende Kenntnisse in den Hauptfeldern der islamischen Theologie vermitteln.

Juliane Albrecht