Erforschung von Graphen
Graphen, eine extrem dünne Verbindung von Kohlenstoffatomen, hat vor kurzem für Schlagzeilen gesorgt: Die beiden Wissenschaftler Konstantin Novoselov und Andre Geim erhielten für die Entdeckung dieses Materials den Nobelpreis für Physik. Ein bundesweites Schwerpunktprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Erforschung von Graphen nimmt nun nahezu zeitgleich seine Arbeit auf. An dem Schwerpunktprogramm sind rund 40 Arbeitsgruppen beteiligt, darunter die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Helmut Zacharias am Physikalischen Institut.
"Graphen ist ein Material mit vielen überraschenden und ungewöhnlichen Eigenschaften", betont Helmut Zacharias. Es wird aus einer einzigen flexiblen, aber dennoch extrem stabilen Schicht von sechseckig angeordneten Kohlenstoffatomen gebildet. Graphen reagiert kaum mit anderen Substanzen, leitet Strom und ist lichtdurchlässig. "Diese Eigenschaften eröffnen ein großes Anwendungspotenzial zur Entwicklung elektronischer Bauteile – zum Beispiel Transistoren mit deutlich schnelleren Schaltzeiten", erklärt der Physiker. "Die Kombination eines elektrisch leitenden und transparenten Materials ist für viele Anwendungen des Alltags von großer Bedeutung – beispielsweise für Touchscreens. Es lässt sich relativ einfach herstellen und umweltfreundlich entsorgen."
Christina Heimken