Fünf magische "P" beleuchten die Forschungslandschaft an der WWU
Das Who-is-Who der Forschung ist in der neuen Datenbank enthalten.
Grafik: WWU
Schon zur Einführung listet das neue Forschungsinformationssystem "CRIS" der Universität Münster knapp 500 Projekte, gut 4.000 Publikationen und eine beachtliche Reihe von Preisträgern. Aktuell sind Inhalte von 910 Wissenschaftlern der WWU aus 130 Einrichtungen berücksichtigt. CRIS unterscheidet sich von anderen Systemen zur Forschungsdokumentation durch einen qualitativen Ansatz, der alle Ebenen von Forschung beleuchtet und unterschiedliche Kriterien zu ihrer Beschreibung berücksichtigt. Damit nimmt die WWU bundesweit eine Vorreiterrolle ein. "Wir haben bereits zahlreiche Anfragen anderer Hochschulen erhalten", erläutert Christian Tusch, Leiter der Projektgruppe "Forschungsinformationssystem". Und auch Prorektor Prof. Jörg Becker, der die Projektgruppe als Beiratsmitglied begleitet hat, unterstreicht: "CRIS stellt die Forschungsberichterstattung der WWU auf eine neue Grundlage." Stellt sich die Frage: Was ist das Besondere an CRIS, dass andere Hochschulen aufhorchen und das Rektorat für die Information und Analyse nach innen ebenso wie für die Darstellung nach außen offensichtlich von dem Werkzeug überzeugt ist? Personen, Publikationen, Projekte, Preise und Patente – das sind die fünf magischen "P", die den Inhalt des Forschungs-Who-is-Who beschreiben. Sie stehen in Beziehung zueinander und in ihrer Kombination sollen sie den Anforderungen der verschiedenen Forschungsdisziplinen besser gerecht werden. Dabei beschränkt sich das Informationssystem nicht ausschließlich auf drittmittelfinanzierte Forschung. Alle rund 7.000 Wissenschaftler aus 550 Einrichtungen sollen mit ihren Forschungsaktivitäten und -ergebnissen berücksichtigt werden – von der studentischen Hilfskraft bis zu den Professoren. Intern vorhandene Publikationsdatenbanken werden importiert, zentrale Bestände wie EVALuna Biblio, Web of Science und PubMed sind automatisch angebunden, die Anbindung der Deutschen Nationalbibliothek steht kurz bevor. Aktualität, Zuverlässigkeit und Vollständigkeit der Daten jedoch gibt es auch in CRIS nicht von selbst: Das System lebt von der eigenverantwortlichen Mitarbeit aller gelisteten Wissenschaftler. Aktuell spricht die Projektgruppe noch von einem Entwicklungsstadium, in dem sich CRIS befinde, weil die Daten noch unvollständig erfasst sind. Deshalb wird das Informationssystem im Web zunächst auch nur zugangsbeschränkt angeboten. Im Laufe des Wintersemesters sollen Schulungen und Informationsveranstaltungen in den Fachbereichen durchgeführt werden. Die Wissenschaftler selbst sollen die Datensammlung anschließend überprüfen, vervollständigen und künftig aktualisieren. Sie werden damit einerseits ihrer internen Berichtspflicht gerecht, denn CRIS wird künftig auch Informationsgrundlage für die Hochschulleitung, die Dekanate und für das neue Forschungsdezernat sein. Andererseits können sie aus der Datenbank ihre eigenen Profildaten wie etwa den Lebenslauf oder die Publikationsliste für eigene Zwecke exportieren. Welche Daten zur eigenen Person und zu den jeweiligen Forschungsaktivitäten sie öffentlich freigeben, entscheiden die Wissenschaftler hierbei selbst. Diese freigegebenen Daten können auf Wunsch künftig nahtlos als Auskoppelung in die jeweiligen Instituts- und Fachbereichsseiten im Webangebot der Universität integriert werden. Das Zentrum für Informationsverarbeitung und die Online-Redaktion der Pressestelle bieten hierzu die benötigte technische und gestalterische Unterstützung. Die Notwendigkeit zur doppelten Datenpflege für unterschiedliche Verwendungszwecke entfällt damit. Auf diese Weise profitieren alle Teile der WWU gleich mehrfach von der Datensammlung: Die Zusammenarbeit wird vereinfacht, die individuellen Bedarfe werden gedeckt. Schließlich wird die Darstellung der Universität Münster und ihrer Köpfe nach außen um einen wichtigen und imageträchtigen Baustein ergänzt.
Peter Wichmann