Ton ab, Kamera läuft – uuund Action!

Über 100 Jahre alt ist das Medium Film, doch an der WWU wird es gerade erst entdeckt. Ein Videoportal soll ab dem Sommer ins Netz gehen. Dort werden Imagefilme, aber auch Unterrichtsmaterialien zu finden sein.
Foto: Olaf Glaser
Es ist windig, graue Wolken ziehen über Münster. Vor dem Schloss der Universität sitzt Rektorin Prof. Ursula Nelles an ihrem pinkfarbenem Schreibtisch. Sie lächelt trotz aller Widrigkeiten tapfer in die Videokameras, die auf sie gerichtet sind. Es ist der Dreh für den Imagefilm der WWU, der beim Neujahrsempfang erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Der Film findet sich nun im Internet, wie auch einige andere Produktionen der WWU. Und wenn es nach Till Rauterberg, Mitarbeiter beim Servicepunkt Film des Zentrums für Informationsverarbeitung (ZIV), geht, soll es in Zukunft noch viel mehr Videos von der WWU im Netz geben. Deshalb entwickelt er derzeit zusammen mit der Online-Redaktion ein Videoportal für die Internetseite der WWU. Es soll Mitte dieses Jahres an den Start gehen. Anders als auf Youtube und Co. werden die Filme dort strukturiert auf fünf Themen-Kanälen angeboten: offizielle WWU-Videos, Wissenschaft, Leben und Studieren, Fachbereiche und Aufzeichnungen.
"Bislang findet man Videos von und über die WWU nur verstreut im Netz. Mit dem Videoportal wollen wir eine Plattform schaffen, auf der die Filme zusammenlaufen", erklärt Till Rauterberg. Damit das Portal keine "One-Man-Show" wird, ist Mitmachen ausdrücklich erwünscht. Wer selber ein Video produziert hat oder noch produzieren möchte, kann Kontakt mit dem Team vom Servicepunkt Film aufnehmen. "Nur wenn viele mitmachen, wird das Portal lebendig und zeigt eine bunte Mischung -– so wie die WWU ja auch eine bunte Mischung ist", sagt Rauterberg.
"Die meisten Teilnehmer der Seminare erleiden erst mal
eine Art Praxisschock."
"Die Vielfalt soll aber nicht zu Lasten der Qualität gehen, denn mit dem Portal wird die Uni auch nach außen hin präsentiert." Deshalb bezieht sich die Förderung der Nachwuchsfilmer nicht alleine auf das Einstellen der Filme im Videoportal – Till Rauterberg und Olaf Glaser, Leiter des Servicepunkts Film, stehen auch für technische Fragen zur Verfügung, helfen bei konzeptionellen Arbeiten und stellen ein professionelles Equipment bereit.
Aber nur diejenigen, die im Servicepunkt Film auch eine Schulung gemacht haben, dürfen mit den uni-eigenen Kameras, Lichtkoffern, Mikros und Stativen losziehen. "Wir bieten in der vorlesungsfreien Zeit immer ein 14-tägiges Filmseminar an, zu dem sich jeder anmelden kann", erklärt Till Rauterberg. Und auch außerhalb der Reihe werden auf Anfrage immer wieder kleine Gruppen der WWU vom Servicepunkt Film geschult.
So wagen sich zum Beispiel bald Studierende des Instituts für Arabistik und Islamwissenschaft auf das neue Terrain, um selbst einen Film über ihr Institut zu drehen. Damit wollen sie Lust auf ein Studium der Arabistik in Münster machen. Keine Frage, dass auch dieses Video später im neuen Portal zu finden sein wird.
In den Seminaren bekommen die Teilnehmer das filmische Basiswissen vermittelt: Bildsprache, das richtige Licht, Kameraführung, Ton und Schnitt. "Die meisten Seminarteilnehmer erleiden erst mal eine Art Praxisschock", erzählt Rauterberg und lacht. "Es ist eben ein komplexes Medium." Die Kunst bestehe dann darin, die Filmanfänger dazu zu bringen, auch noch ein zweites und drittes Video zu drehen. "Der erste Film wirkt oft noch laienhaft, das ist ganz normal. Doch wer am Ball bleibt, wird das Filmemachen für sich entdecken."
Till Rauterberg
ab
Wer Interesse an einer Schulung oder weitere Fragen zum Videoportal hat, kann sich an das Team vom Servicepunkt Film wenden: Servicepunkt Film, Scharnhorststraße 100 |