Aller Anfang ist schwer, aber Hilfe naht
Mona hat das Abitur in der Tasche und ist von Bonn nach Berlin gezogen, um dort Medizin zu studieren. Als Neuling an der Hochschule und in der Großstadt durchlebt die fiktive Hauptfigur des Ratgebers "Survivaltipps für Anfänger. Der andere Ratgeber von Studenten für Studenten" die typischen Startschwierigkeiten eines Erstsemesters, aber auch die Sonnenseiten der neugewonnenen Freiheit. Am Anfang jeden Kapitels nimmt sie die jungen Leser mit in ihre neue, spannende und zum Teil nervenaufreibende Welt.
Soll ich ausziehen oder lieber bei den Eltern bleiben? Warum ist am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig? Wie organisiere ich mein Studium und meine Freizeit? In den 13 Kapiteln finden die angehenden Studenten Ratschläge für jede Lebenslage. Aber nicht nur die Autoren selbst geben Tipps, auch Experten kommen zu Wort. Management-Trainerin Vera F. Birkenbihl gibt Hilfestellungen für das richtige Lernen und Arbeiten an der Hochschule. Dr. Haner Ulrich Boesch, als Studiensekretär der Uni St. Gallen verantwortlich für administrative und persönliche Beratung von Studierenden, macht bezüglich der ersten Prüfungen Mut. Das Ende der Kapitel wird jeweils durch ein Fazit markiert, in dem die Autoren frei nach dem Motto "Das Beste zum Schluss" die einzelnen Themengebiete zusammenfassen und den angehenden Studierenden Tipps und Kniffe für das Uni-Leben mit auf den Weg geben.
Sogar das amouröse Leben wird von den Autoren nicht vergessen. Das Kapitel "Von Turteltäubchen und anderen Vögel(n)" widmet sich den Fragen rund um die Liebe in allen ihren Facetten. Der Leser erfährt, wo er in der neuen Stadt am besten Bekanntschaften machen kann, wie sich eine Fernbeziehung führen lässt und dass sich eine Affäre mit dem Prof vermutlich nicht lohnt. Der Ratgeber bietet aber nicht nur theoretische Anleitungen, sondern auch praktische Hilfen. Zum Beispiel einfache Rezepte, damit die Neu-Studierenden nicht vom Fleisch fallen, wenn sie aus dem "Hotel Mama" ausziehen. Bei allen Unwägbarkeiten, die dem Leser auf den 187 Seiten – meistens in Person von Mona – begegnen, vermittelt das Buch doch vor allem eins: Egal, was passiert, lass’ dich nicht aus der Bahn werfen und behalte die Ruhe. Denn das Studium kann zwar eine sehr anstrengende, aber eben auch schöne Zeit sein.
Der Ratgeber passt als Taschenbuch nicht nur größenmäßig in Rucksack und Handtaschen Neu-Studierender, sondern auch inhaltlich. Dass die Survival-Tipps aus der Feder hochschulerprobter junger Menschen stammen, macht die Hilfestellungen wertvoll und authentisch. Denn es wird deutlich, dass die Autoren nicht bei den 08/15-Fragen à la "Wie baue ich meinen Stundenplan" stehen bleiben, sondern aufgrund ihrer eigenen emotionalen Erfahrungen in der spannenden und aufreibenden Anfangszeit des Studiums auf leichte und lockere Art bedeutend tiefer gehen.
hd
Cammis, "Survival-Tipps für den Studienanfang: Der andere Ratgeber von Studenten für Studenten", Ariston Verlag, München 2008, 9,95 Euro