Viel Engagement und Herzblut

Viel Arbeit hat Matthias Schwarte als neuer Haushaltsdezernent der WWU vor sich. Ab dem kommenden Jahr gilt das kaufmännische Rechnungswesen.
Foto: Peter Grewer
Ab dem kommenden Jahr beginnt an der Universität Münster eine neue Ära: Das kaufmännische Rechnungswesen löst das alte kamerale System ab. "Wir müssen diese Aufgabe mit der gebotenen Eile, aber ohne Hektik angehen", sagt Matthias Schwarte, seit dem 1. Juni neuer Haushaltsdezernent. Er löst Karl-Heinz Sandknop ab, der Vizepräsident der neuen Hochschule Hamm-Lippstadt wurde.
Schwarte ist prädestiniert für seine neue Aufgabe. Der studierte Betriebswirt war lange Jahre in der Unternehmensberatung tätig und hat dort mit Einrichtungen der öffentlichen Hand zusammengearbeitet. Angefangen hat er 1998 bei der "WIBERA AG", einst vom Deutschen Städte- und Gemeindetag zur Beratung von Kommunen gegründet. Die "WIBERA" wurde 1999 von Pricewaterhouse Coopers (PwC), diese vier Jahre später von IBM Deutschland übernommen.
"Wir haben noch viel Arbeit vor uns."
Schwerpunkt der Arbeit von Schwarte war über all die Jahre, Modernisierungsbestrebungen im Finanz- und Rechungswesen der öffentlichen Verwaltung in Deutschland zu begleiten. "Hier an der Uni Münster sind schon viele Dinge auf den Weg gebracht worden, wir müssen die vielen Maßnahmen weiterführen und umsetzen. Aber wir haben noch viel Arbeit vor uns, denn wir müssen ja im laufenden Betrieb umstellen", sagt der 41-Jährige.
Viele Grundsystematiken sind im Rechnungswesen normiert durch gesetzliche Vorgaben oder durch Drittmittelgeber. Doch wolle man auch über die Zahlen steuern, müsse man zudem festlegen, welche Informationsbedürfnisse vorhanden sind und zur Steuerung benötigt werden. "Eine Universität hat andere Bedarfe als eine Bundesbehörde", erklärt Schwarte. "Die Herausforderung liegt darin, Leistung umfassend darzustellen und bei Finanzentscheidungen sachgerecht mit zu berücksichtigen."
Die Vielschichtigkeit der WWU sei es, die die Herausforderung so spannend mache. Den Prozess der Umstellung des Rechnungswesens hat Schwarte in den vergangenen Jahren schon mehrfach bei Hochschulen, Forschungseinrichtungen sowie Landes- und Bundesbehörden als externer Berater begleitet. Nun trägt er selbst die Verantwortung. "Ich habe mich beworben, weil ich ganzheitlicher arbeiten möchte, weg vom permanenten Projektgeschäft", erklärt der Haushaltsdezernent sein Interesse an der neuen Stelle. "Außerdem habe ich für mich in den letzten Jahren während der Leitung der Abteilung bei IBM festgestellt, dass mir das Leiten einer Organisationseinheit außerordentlich Spaß macht. Hier in Münster kann ich fachliche Herausforderung mit der – noch größeren – Führungsaufgabe perfekt verbinden."
Viel Engagement und Herzblut, das weiß er, müssen seine Mitarbeiter in den kommenden Monaten mitbringen, weil viel Aufbau- undDoppelarbeit durch das Nebeneinander von kameralem und kaufmännischem System geleistet werden muss. "Ich bin hier sehr nett und offen empfangen worden", sagt er und man merkt ihm an, dass er sich auf den Umgang mit seinen Mitarbeitern freut. "Früher habe ich vieles am Telefon erledigen müssen, da bleibt doch manches auf der Strecke. Es ist schön, dass ich wieder direkt mit den Menschen sprechen und ihnen dabei in die Augen sehen kann", beschreibt der BVB-Fan einen der Vorteile seines neuen Arbeitsplatzes.
bn