Meine Stadt, meine Uni, mein Verein

Zielstrebig an allen Hindernissen vorbei hat sich der UBC mit Florian Herzog an die Spitze in der vergangenen Saison gekämpft.
Foto: UBC
Im Universitäts-Basketball-Club tut sich was. Die überzeugende und mitreißende Saison, die im Aufstieg in die erste Regionalliga gipfelte, zeigt deutlich die Richtung an, in die es gehen soll. Nach oben! Man will, angestoßen und umgesetzt von Manager Helge Stuckenholz, das Profil des Clubs schärfen, innovativ und zukunftsorientiert sein. Für den eingefleischten Münsteraner Stuckenholz spielt dabei die WWU eine entscheidende Rolle. Schon Ende des vergangenen Jahres zeichnete sich eine Wiederbelebung der Kooperation zwischen der WWU und dem Universitäts-Basketball-Club (UBC) ab. Der 1961 gegründete Verein ging ursprünglich aus dem Hochschulsport hervor, aber nicht immer in der fast fünfzigjährigen Geschichte des Clubs war die Verbindung zur Universität klar ersichtlich. Seit November 2008 jedoch prangt der Claim "wissen.leben" der WWU auf den Trikots der Sportler. "Es war schnell klar, dass die Universitätsleitung den UBC als sportliches Aushängeschild der WWU unterstützen will", berichtet Wolfgang Heuer, Leiter des Projektes "WWU als Marke". Für Helge Stuckenholz ist die Zielsetzung dabei völlig klar: "Wir wollen, dass sich Studenten über die Universität mit uns identifizieren." Eine Kettenreaktion nach dem Motto: Meine Stadt, meine Uni, mein Verein! Vorbildlich seien in Bezug darauf die Amerikaner. College-Basketball-Spiele würden dort nicht selten von 20000 Zuschauern bejubelt. Zur Zeit ist das noch eine Utopie in Deutschland, aber dennoch hat der Manager mit dem UBC große, ambitionierte Pläne. "Die Vorstellung, dass uns in der Halle 1000 in den Unifarben gekleidete Fans unterstützen, treibt uns an", verrät der Familienvater.
Die Rückkehr des UBC in die erste Regionalliga dürfte auch umgekehrt Signalwirkung haben. Setzt sich die positive Entwicklung fort, ließe sich der Basketball-Club auch über die Grenzen Münsters hinaus, in NRW und möglicherweise auch in ganz Deutschland, mit der WWU in Verbindung bringen, so die Hoffnung. Bei der Entscheidung über Studien- und Berufswahl könnte dies für junge Spieler ein entscheidendes Kriterium sein.
Auch was die Sponsoren und Ausstatter betrifft, setzt der Club auf lokale Verknüpfungen. Für das leibliche Wohl bei den Heimspielen sorgt die Region, lautet das Motto. So kommen die Brezeln von den "Gilde Bäckern", das Potts-Bier und das Salvus-Wasser aus dem Münsterland. Bezüglich der Sponsoren achtet man beim UBC auf die Vereinbarkeit mit der Universität: "Dass wir die WWU im Rücken haben, macht uns vieles einfacher und gibt uns zusätzliche Seriosität", so der 35-Jährige, dessen Augen sprühen, wenn er berichtet, dass alte Strukturen aufbrechen und neue Ideen und Pläne ins Rollen kommen.
Emotionale Schlagworte wie Identifizierung, Leidenschaft, Zugehörigkeitsgefühl und Euphorie kommen dem Manager zur Verbindung zwischen Universität und Basketball leicht und häufig über die Lippen. Stuckenholz, der seit drei Jahren die Geschicke des UBC lenkt, lebt die neue Idee einer im Stadt- und Campusleben tief verankerten Sportmannschaft mit großem Engagement vor. Garant für die erfolgreiche sportliche Umsetzung ist sein langjähriger Freund Götz Rohdewald, der seit zwei Jahren den UBC trainiert und maßgeblich am internen Umschwung beteiligt ist. Dass Rohdewald selbst viele Jahre in der ersten Bundesliga spielte und dadurch Kontakte zu Spielern knüpfen kann, macht den studierten Betriebswirt zu einem wichtigen Teilchen im UBC-Puzzle.
"Die WWU will Spitze sein, da gehört natürlich auch der Spitzensport mit dazu. Darum passt die Zusammenarbeit mit dem UBC hervorragend", meint Prof. Bernd Strauß, Spitzensportbeauftragter der Uni. Auch Wolfram Seidel, Leiter des Hochschulsports, weiß um die Bedeutung der Zusammenarbeit: "Wir sind Partnerhochschule des Spitzensports, haben ein städtisches Sportinternat und mit dem UBC einen hochklassigen Basketballverein – da schließt sich ein Kreis." Das sei ein hervorragendes Zeichen für die Leistungssportler an der WWU, findet Seidel, der von dem Konzept des UBC-Managers und dessen Engagement begeistert ist: "Der Hochschulsport steht voll hinter diesem Projekt." Die Unterstützung von Seiten des Hochschulsports war auch für Wolfgang Heuer ein wichtiger Faktor: "Die Universität Münster hat einen in Quantität und Qualität ausgezeichneten Hochschulsport. Die Kooperation hilft dem gesamten Sportmarketing der WWU."
"Wir wollen mit den Fans im sportlichen und wissenschaftlichen Sinn die Bank drücken."
Max Bräutigam, der zur Zeit für die zweite Mannschaft Körbe wirft, ist einer der Basketballer, die für den UBC spielen und an der Universität Münster studieren: "Für mich ist es etwas besonderes, die Universität und die Stadt zu repräsentieren." Durch die starken Leistungen der erste Mannschaft sei die Halle am Horstmarer Landweg, die die WWU dem UBC zur Verfügung stellt, oft brechend voll gewesen. Für die neue Saison in der ersten Regionalliga müsse man sich nun Gedanken machen, wie man die Fans weiter zu den Spielen locken könne. "Helges Ansatz, die Studierenden über die Identifizierung mit der Uni für den UBC zu begeistern, ist großartig", findet der gebürtige Münsteraner Bräutigam. „Wir wollen mit den Fans im sportlichen und wissenschaftlichen Sinn gemeinsam die Bank drücken", fast Stuckenholz den auf Zusammenhalt und Identifizierung basierenden Zukunftsgedanken zusammen.
hd