Neue Tagespflege für die Kleinsten
Bis zum Jahr 2013 soll die Versorgungsquote für Kinder unter drei Jahren auf 35 Prozent angestiegen sein. Die WWU Münster leistet dazu auch einen Beitrag: Bis zum Beginn des Wintersemesters wird eine betriebliche Tagespflegestelle eingerichtet. Gedacht ist sie für die Kinder von WWU-Beschäftigten. Beide Elternteile müssen berufstätig sein, um einen Platz zu bekommen.
"Die Kinder von Studierenden haben bereits 40 Plätze in der Kita Chamäleon, deshalb haben wir die hoffentlich bald neun Plätze in der neuen Einrichtung für die Beschäftigten reserviert", erklärt Iris Oji vom Servicebüro Familie. Zwei gut qualifizierte Tagesmütter werden sich um die unter Dreijährigen kümmern. Die Öffenungszeiten sind auf die Bedürfnisse der Eltern zugeschnitten: Die Kinder werden bei Bedarf von sieben Uhr bis 17.30 Uhr betreut, die jährliche Schließungszeit wird außerhalb des Semesters liegen. Die Kinder müssen nicht, anders als in anderen Kindertagesstätten, jeden Tag abgegeben werden. Jede Tagesmutter darf bis zu fünf Kinder betreuen. Beide sollen ständig anwesend sein. Im Krankheitsfall wird das Jugendamt eine Vertretung organisieren.
Die Kosten für die Tagesmütter übernimmt nicht die Universität, sondern das Jugendamt der Stadt. Das wiederum holt sich einen Teil des Geldes wieder von den Eltern zurück. "Die Eltern werden nicht mehr bezahlen müssen als bei einer Kindertagesstätte, haben aber den Vorteil, dass das Konzept der Tagespflegestelle auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist", erklärt Oji. 200 bis 300 Euro, abhängig vom Einkommen und dem Betreuungsbedarf, werden die Plätze pro Monat kosten.
Die Universität übernimmt die Kosten für Anmietung und Unterhalt für eine geeignete Wohnung, in der die Kinder in familienähnlichen Strukturen untergebracht sind. Aber anders als in den meisten Famillien wird hier alles ganz auf die Kinder ausgerichtet sein: Oji träumt von verschiedenen Zonen und Funktionsräumen, in denen die Kleinen ihren unterschiedlichen Bedürfnissen nachkommen können, ein Garten ist auf jeden Fall mit dabei. Der Bund bezuschusst die Einrichtungs- und Umbaumaßnahmen.
Neun Plätze werden insgesamt geschaffen. Doch der Bedarf ist höher: "Wir haben jetzt schon eine Warteliste", erzählt Oji.
bn