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Was bedeutet 1968 für Euch?


Wl802 Saskia-sieben Klein

Saskia Sieben (24) Sozialwissenschaften, Spanisch, siebtes Semester:

"Die Proteste zogen einen bedeutenden gesellschaftlichen Wandel nach sich. Mehr Freiheit, Offenheit und Individualität wurden möglich. Wenn ich an die Zeit denke, kommen mir auch Bilder von Demonstrationen in den Kopf, die leider nicht immer ganz gewaltfrei abliefen. Ich denke, dass wir viel mehr Freiheiten als unsere Eltern haben."

Wl802 Lars-leiffels

Lars Leiffels (25) Kunstgeschichte, elftes Semester:

"Tja, mir persönlich bedeutet diese Zeit relativ wenig. Das war eine studentische Revolution, ein Aufbegehren gegen die Eltern. Aber es ist schwierig, die Auswirkungen auf heute zu messen. Aus der damaligen Zeit heraus kann man die revolutionäre Bewegung verstehen. Die Auswirkungen sind wahrscheinlich noch am ehesten greifbar in der ehemaligen rot-grünen Bundesregierung. Gerade die Grünen sind ja so eine Art Sammelbecken für die Alt-68er."

Wl802 Joanna-lisicka

Joanna Lisicka (25) Kommunikationswissenschaft, Soziologie, viertes Semester:

"Die Zeit bedeutet mir nicht so viel. Ich denke vor allem an meine Mama, die rumrevolutionierte und für die Frauenemanzipation kämpfte. Die alten verstaubten Werte wurden abgeschafft. Die damalige Generation war nicht mehr so wie ihre Eltern – ein frischer Wind wehte. Für uns ist es heute leichter. Wir müssen nicht mehr alles erkämpfen."

Wl802 Eva-wiesmann

Eva Wiesmann (22), Niederländisch, Ökonomik, fünftes Semester:

"Weil ich Niederländisch studiere, denke ich sofort an den Spruch: ,de woulige jaren 60’, was soviel heißt wie ,die verrückten sechziger Jahre’. Die Zeit bedeutet für mich, dass die Studenten was gemacht haben. Das fordert man von uns ja auch immer. Aber die haben damals wirklich was auf die Beine gestellt. Heute sehe ich Vor- und Nachteile: Es gab viel mehr Freiheiten, gerade für die Frauen. Manchmal denke ich, es sind schon zu viele, denn Wahlmöglichkeiten machen’s schwer. Im Großen und Ganzen bin ich aber dankbar, dass es die Zeit gab."

Wl802 Frank-doernemann

Frank Dörnemann (24) Jura, neuntes Semester:

"Ich bin kein Linker, aber sehr liberal. Die 68er-Bewegung halte ich für sehr wichtig, weil die Bundesrepublik  damals noch nicht ganz entnazifiziert war und weil Kinder und Kindeskinder sich endlich mal aufgelehnt haben. Es war eine wichtige Zeit, um das Kapitel Drittes Reich abzuschließen. Ich weiß nicht, ob ich damals nicht auch dabei gewesen wäre. Wenn ja, wäre ich bestimmt nicht gewalttätig geworden."