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Vorfahrt für Familie

Neues Servicebüro bietet Unterstützung und Beratung an

Mit Kind und Kegel ins Büro oder ins Labor, weil Betreuungsmöglichkeiten fehlen – das kann nicht funktionieren. Daher setzt die WWU drei Meilensteine auf dem Weg zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Im April ist die WWU in den Auditierungsprozess als familienfreundliche Hochschule der "berufundfamilie gGmbH" der Hertie-Stiftung eingestiegen, seit Juni ist das Servicebüro Familie an der Georgskommende 26 geöffnet und erstmals stehen ab Oktober uni-eigene KiTa-Plätze zur Verfügung.

Pünktlich zu Semesterbeginn wird die Kindertagesstätte "Chamäleon" am Rudolf-Harbig-Weg eröffnet, die neben Plätzen für Studierende und für das Wohnumfeld erstmals auch zehn Plätze für Kinder von Beschäftigten der Uni vorsieht. Bereits im Sommersemester hat das Servicebüro Familie seine Arbeit aufgenommen, das von Iris Oji koordiniert wird. "Wir wollen Beschäftigten helfen, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren", erklärt Oji. Für die Studierenden gibt es mit dem Studentenwerk und dem Beratungsangebot der stellvertretenden Gleichstellungsbeauftragten eigene Anlaufstellen, nun wolle man sich gezielt um die speziellen Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern.

Und die liegen vor allem in flexiblen Betreuungsangeboten für ihre Kinder. Gerade Wissenschaftlerinnen sind darauf angewiesen, dass sie ihre Kinder auch außerhalb der normalen Öffnungszeiten von Kindertagesstätten unterbringen können. Das 'Chamäleon' nimmt darauf Rücksicht und hat von 7 bis 18 Uhr geöffnet", erklärt Oji. Die sieben Plätze, die für die Kinder von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vorgesehen sind, sind bereits belegt, zwei stehen noch den Kindern der weiteren Mitarbeiter offen.

Manchmal aber hilft auch ein Platz im Kindergarten nicht, dann ist zum Beispiel bei Krankheit individuelle Betreuung notwendig. Auch dafür ist Oji Ansprechpartnerin, sie kann den Kontakt zu entsprechenden Einrichtungen herstellen. Die Betreuung durch Tageseltern wird ebenfalls vermittelt. "Das ist durch das Tagesbetreuungsausbaugesetz deutlich schwieriger geworden, weil nun eine Betriebserlaubnis Voraussetzung für die Zulassung als Tagesmutter ist", erklärt Oji. Dennoch kann sie interessierten Eltern Adressen von qualifizierten Betreuerinnen zur Verfügung stellen. Darüber hinaus informiert sie über Ferienbetreuungen. Auch in Sachen Elterngeld und Elternzeit ist sie eine kompetente Ansprechpartnerin.

Die Einrichtung des Servicebüros hilft sicherlich im Auditierungsprozess", meint die Gleichstellungsbeauftragte Dr. Christiane Frantz. Der läuft über einen Zeitraum von drei Jahren. Mit einem Grundzertifikat, dass der WWU bereits im Frühjahr verliehen worden ist, wird bestätigt, dass sich die Hochschule um die familiengerechte Gestaltung der Studien- und Arbeitsbedingungen bemüht. Nach dem Strategieworkshop im Oktober werden einzelne Projektgruppen Themenfelder bearbeiten, in denen die WWU ihre Familienfreundlichkeit noch verbessern möchte. Hierzu werden entsprechende Zielvereinbarungen zwischen Rektorat und Hertie-Stiftung beschlossen. "Davon profitieren nicht nur die Studierenden und die Beschäftigten, die bessere Bedingungen vorfinden. Auch die Hochschulen haben etwas davon, wenn gut qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht aus dem Arbeitsprozess aussteigen müssen und motivierter sind, weil sie merken, dass man sich um ihre Belange kümmert", so Frantz. Und noch ein weiteres gutes Argument gibt es: Die Erfahrungen mit der Exzellenzinitiative haben gezeigt, dass die Förderung speziell von Wissenschaftlerinnen immer stärker in die Bewertung einfließt. 

bn

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