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Volle Karte gegen leeren Magen

Neuer AStA will mit Studentenwerk Freitisch für finanzschwache Studierende etablieren

 Muz 703 Lemmen 

Der Hut ist sein Markenzeichen: Veith Lemmen hat für die Juso-HSG den AStA-Vorsitz übernommen.

Foto: jri

 
"Und wie immer mit Hut!" Ein vorbeihastender Student erkennt Veith Lemmen sofort, als der neue AStA-Vorsitzende auf dem Schlossplatz für die Presse posiert. Tatsächlich geht’s bei ihm nicht mehr ohne. Der Hut – mal aus Stroh, mal aus Stoff – ist zu seinem Markenzeichen geworden. Der Politologie-Student tritt mit seinem Team an, um weiterzukämpfen gegen Studiengebühren, soziale Missstände an der WWU und Rassismus. Revolutionäre Neuerungen sind das nicht. Dennoch hat der 23-Jährige vor der Juso-HSG ein paar appetitliche Häppchen auf den Servierteller gepackt.

Im wahrsten Sinne des Wortes: Mit Freitisch-Angeboten in münsterschen Mensen will er finanzschwachen Studierenden wieder einen vollen Magen garantieren. "Teilweise müssen Studierende auf gescheite Nahrung verzichten", hat er beobachtet. Statt Brot und Wasser sollen sie aufgeladene Mensa-Karten bekommen und können damit das Angebot des Studentenwerks nutzen. So schnell wie möglich soll die Kooperation in Gang kommen, die Verhandlungen laufen.

Wenn das so schnell geht, wie sich der neue AStA gebildet hat, dann brauchen arme Studierende nicht mehr lange zu hungern. Denn die Koalitionsverhandlungen zwischen der stärksten Fraktion im Studierendenparlament, der Juso-HSG, dem unabhängigen Fachschaften Forum und der Ein-Frauen-Fraktion Demokratische Internationale Liste waren die schnellsten seit fünf Jahren.

Die bei den Koalitionsverhandlungen eingesparte Kraft können sie gut gebrauchen, denn der Kampf gegen Studiengebühren soll weitergehen. Sind die nicht längst beschlossene Sache? Lemmen schüttelt den Kopf. Er und sein Team wollen protestieren, boykottieren und – am viel versprechendsten – klagen. "Ein Gesetz ist ein Gesetz ist ein Gesetz und das kann geändert werden, geändert werden, geändert werden", philosophiert Jörg Rostek, der alte neue Öffentlichkeitsreferent.

Kein Protest läuft jedoch ohne die Studierenden. Deshalb soll der AStA bekannter werden. Was der Senat ist und wie der AStA funktioniert, will der neue Vorsitz Erstsemestern demnächst in einer Massenmail erklären. Mit Infoständen und in Lehrveranstaltungen sollen die Gremien des Ausschusses aktiv beworben werden.

jri