|
muz

Hervorragendes Abschneiden bei Exzellenz

Für zwei Exzellenzcluster und eine Graduiertenschule dürfen Vollanträge gestellt werden

 Exzellenz

In Feierlaune waren Prof. Armido Studer, Prof. Barbara Stollberg-Rilinger, Prof. Volker Gerke und Rektorin Prof. Ursula Nelles.

    Foto: Peter Grewer

So viel Dramatik war selten: zunächst Enttäuschung über das vorzeitige Aus bei der dritten Antragslinie der Exzellenzinitiative, dann Freude über die Nachricht, die WWU dürfe zwei Exzellenzcluster und eine Graduiertenschule beantragen, schließlich Jubel bei den Antragstellern, als endlich die Namen der erfolgreichen Projekte bekanntgegeben wurden. Die Exzellenzcluster "Recht und Politik" und "Zelldynamik und Krankheiten" sowie die Graduiertenschule "Chemie in komplexen Systemen" haben sich im Wettbewerb mit 275 anderen Anträgen durchgesetzt. Insgesamt werden in beiden Runden etwa 40 Graduiertenschulen mit durchschnittlich je einer Million Euro pro Jahr, 30 Exzellenzcluster mit einer Förderung von durchschnittlich je 6,5 Millionen Euro pro Jahr sowie eine noch offene Zahl von Zukunftskonzepten bedacht. Für die zweite Runde steht rund eine Milliarde Euro zur Verfügung.

Rektorin Prof. Ursula Nelles war über den Zwischenerfolg hoch erfreut, auch wenn das Zukunftskonzept nicht den Beifall der Gutachter fand. "Wir haben zwei Jahre nachgedacht, wie eine zukunftsfähige Universität aussehen kann und werden es jetzt auf jeden Fall auch ohne Unterstützung von außen durchsetzen"; so Nelles. Sollten die Vollanträge, die bis Mitte April bei der DFG eingegangen sein müssen, bewilligt werden, stünden der Universität damit immerhin noch 14 Millionen Euro im Jahr zusätzlich zur Verfügung. Ausdrücklich dankte sie der von Prof. Hans-Uwe Erichsen geleiteten Task Force für die "hervorragende Arbeit". Sie warnte zugleich vor verfrühtem Optimismus: "Wir müssen jetzt die Ärmel aufkrempeln!"

Der Exzellenzcluster "Religion und Politik in den Kulturen der Vormoderne und der Moderne", an dem unter Federführung der Historiker zahlreiche geisteswissenschaftliche Fächer beteiligt sein werden, wird mit neuen kulturwissenschaftlichen Forschungsansätzen zur Klärung und Bewältigung der gegenwärtigen Probleme beitragen. "Das Verhältnis von Religion und Politik lässt sich am angemessensten in historischer Perspektive untersuchen", so Koordinatorin Prof. Barbara Stollberg-Rilinger.

Entzündungsreaktionen und pathologische Gefäßveränderungen sind Ursache einer Vielzahl häufig schwer wiegender chronischer Erkrankungen. Der Exzellenzcluster "Cell Dynamics und Disease" will die molekularen und zellulären Prozesse, die diesen Erkrankungen zugrunde liegen und die prinzipiellen Zellen des Immun- und Blutgefäßsystems betreffen, erklären und spezifische Strategien zu Diagnose, Prävention und Therapie entwickeln. "Da wir Prozesse in lebenden Zellen darstellen, ist uns die interdisziplinäre Zusammenarbeit besonders wichtig", betont Koordinator Prof. Volker Gerke.

Die internationale Graduiertenschule "Chemistry in Complex Systems", die von Prof. Hellmut Eckert koordiniert wird, will innovative Strukturen mit neuen chemischen Funktionen in der chemischen Katalyse, in der Biochemie und in den Materialwissenschaften gezielt aufbauen und ihre Wirkungsmechanismen grundlegend verstehen.

bn