Achtung vor blonden Frauen!
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Ein letztes Mal trug Prof. Jürgen Schmitz die Amtskette des Rektors, bevor er sie seiner Nachfolgerin Prof. Ursula Nelles umhängte. Foto: Peter Grewer |
Es
war ein heiterer Abschied, aber ein ernster Start. "Ich habe kein
politisches Testament vorbereitet. Das machen nur Menschen, die sich
für unersetzbar halten", meinte Alt-Rektor Prof. Jürgen Schmidt kurz
und bündig bei der Rektoratsübergabe Ende Oktober. Seine Nachfolgerin
Prof. Ursula Nelles brach ebenfalls mit der Tradition in Münster und
hielt zum Einstand keinen Fachvortrag aus den Kriminalwissenschaften,
sondern eine hochschulpolitische Grundsatzrede.
Es könne nicht angehen, dass die Kosten für Bildung der nachwachsenden
Generation aufgebürdet werden. Um die Universität Münster als
"lebendiges und vielfältiges Biotop" zu erhalten, ist es nach Meinung
der neuen Rektorin notwendig, neue Finanzierungsquellen, wie zum
Beispiel das Fundraising zu verstärken, bevor Studienbeiträge
eingeführt werden. "Wir wollen nicht betteln gehen, sondern Ihnen ein
Geschäft anbieten", wandte sich Nelles an die zahlreichen Vertreter der
Wirtschaft in der Schlossaula. Dabei zeigte sie auch die Grenzen eines
solchen Engagements auf: "Die Erkenntnisse der Wissenschaft müssen der
Menschheit frei zur Verfügung stehen!" Die Wissenschaftler müssten die
Freiheit behalten, Visionen zu verfolgen, die manchem als Spinnerei
erschienen.
Einmischen will sich das Rektorat auch in Diskussionen in Stadt und
Region. Schließlich seien Universität und Stadt untrennbar miteinander
verwoben, was schon die Ähnlichkeit des städtischen Slogans
"Wissenschaft und Lebensart" mit dem neuen Claim der WWU "wissen.leben"
zeige.
Für das lockere Rahmenprogramm sorgte unter anderem Sängerin und
Musikhochschul-Professorin Annette Koch. So sang sie warnend das
Chanson "Nimm Dich in Acht vor blonden Frauen!". Wohl nicht ganz
zufällig ...
bn
