Großer Erfolg für die Doktorandenausbildung
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In guten Händen ist der wissenschaftliche Nachwuchs an der Universität Münster. Das bestätigte jetzt die DFG mit der Bewilligung drei neuer Graduiertenkollegs. Foto: jb |
Das Graduiertenkolleg "Zivilgesellschaftliche Verständigungsprozesse vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Deutschland und die Niederlande im Vergleich", iniitiert von Prof. Friso Wielenga, dem Direktor des Zentrums für Niederlande-Studien, erhält knapp eine Millionen Euro. Damit können zehn Doktoranden und ein Postdoktorand bezahlt werden, die die fast zeitgleich stattfindende Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft in beiden Ländern untersuchen werden. Die gesellschaftlichen Strukturen waren durch erhebliche Unterschiede gekennzeichnet, die für die Ausprägung zivilgesellschaftlicher Netzwerke von großer Bedeutung waren. Der deutsch-niederländische Vergleich ist besonders gut geeignet, gesellschaftliche Modernisierungsschübe strukturell zu analysieren und im Kontext unterschiedlicher Pfade demokratischer und partizipatorischer Entwicklungen zu gewichten.
Die Niederlande spielt auch eine zentrale Rolle im Graduiertenkolleg der Chemie, dessen Sprecher Prof. Werner Uhl ist. Die binationale Einrichtung, die mit 1,7 Millionen Euro gefördert wird, sieht eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit niederländischen Wissenschaftlern vor. Finanziert werden können unter anderem zwölf Stipendien für Doktoranden, die zur "Erzeugung von supramolekularen Hohlräumen – Containermodelle, Makrozyklen und verwandten Verbindungen" forschen werden. Sie sollen große anorganische und organische Moleküle mit Hohlräumen definierter Größe und Funktionalität, die zu speziellen Wechselwirkungen mit anderen Verbindungen in der Lage sein sollen, synthetisieren. Derartige Verbindungen besitzen große Bedeutung für selektive chemische Prozesse, beispielsweise in der gezielten katalytischen Erzeugung chemischer Substanzen. Viele hochselektive biochemische Prozesse basieren auf solchen Wechselwirkungen in Hohlräumen.
Den molekularen Mechanismen bei der Entstehung von Infektionskrankheiten näher auf die Spur kommen will das Graduiertenkolleg "Molekulare Interaktionen von Pathogenen mit biotischen und abiotischen Oberflächen". Neben der Medizin sind auch die Chemie und Biologie an diesem internationalen Studienprogramm beteiligt. Sprecher ist Prof. Alexander Schmidt vom Institut für Infektiologie. Aufgenommen werden 21 Doktoranden, dafür stehen rund 2,3 Millionen Euro zur Verfügung. Der Fokus der beteiligten Wissenschaftler und Kollegiaten liegt insbesondere auf der Auseinandersetzung von Bakterien, Viren und Pilzen mit den zellulären Barrieren des Wirts und den an der Aufrechterhaltung dieser Barrieren beteiligten Immunzellen. Die Überwindung der Grenzen und der damit verbundenen Abwehrreaktionen der Wirtszellen gehört zu den grundlegenden Überlebensstrategien der Erreger und spielt damit eine zentrale Rolle bei der Entwicklung einer Infektion.
bn
