Das Evangelium nach Judas
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Prüfung des Kodex in Genf im Jahre 2004 durch Prof. Stephen Emmel (Mitte) Foto: National Geographic Society |
Im so genannten "Judas-Evangelium" wird Judas, ganz im Gegensatz zu den kanonischen vier Evangelien, als treuester Freund Jesus’ dargestellt, den dieser selbst beauftragt, ihn an seine Feinde auszuliefern. "Die Entdeckung des Judas-Evangeliums ist eine Sensation", so "National Geographic". Allerdings nicht für die historische Rekonstruktion des "Verrats" Jesu durch den historischen Judas, sondern für die Geschichte des Christentums im zweiten Jahrhundert. Da der um 180 schreibende Irenäus von Lyon den Judas-Kodex in seinem Werk "Gegen die Häresien" ausdrücklich erwähnt hat, ist es mit großer Sicherheit in diese Zeit zu datieren.
Am 23. Mai wird Emmel um 19.15 Uhr im Hörsaal H3, Hörsaalgebäude
Hindenburgplatz, den Hintergrund der Publikation und die Auswertung des
Judas-Kodexes in einem öffentlichen Vortrag erläutern. Emmel selbst
arbeitet seit Beginn seiner wissenschaftlichen Laufbahn an
koptisch-gnostischen Schriften.
gkm/bn
