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Mammut geht auf Reisen

"Wappentier" wird ein Jahr lang in Herne gezeigt

Das 18.000 Jahre alte Mammut im Geologisch-Paläontologischen Museum geht auf Reisen: Zwölf Monate lang ist das "Wappentier" des Museums im Rahmen einer großen Klimaausstellung im Westfälischen Museum für Archäologie in Herne zu sehen. Anschließend kommt das Skelett, frisch renoviert und restauriert, nach Münster zurück.

Das über drei Meter hohe und mehr als fünf Meter lange Knochengerüst ist seit über 50 Jahren eine der Attraktionen des Geologischen Museums  an der Pferdegasse. Das 1910 in einer Tongrube bei Ahlen gefundene Mammut stellt eine Besonderheit in deutschen Museen und Sammlungen dar, denn seine Knochen stammen nachweislich alle von nur einem Tier, während andere Exponate aus den Knochen verschiedener Tiere zusammen gestellt worden sind.

Ende April wird das Münster-Mammut abgebaut, sorgfältig in Kisten verstaut und nach Herne transportiert. Im dortigen Westfälischen Museum für Archäologie zählt es gemeinsam mit drei anderen Mammuts aus Russland zu den Attraktionen einer Sonderausstellung über "Klima und Mensch – Leben in Extremen", die ab dem 30. Mai zu sehen sein wird. Die Exponate, vom zwei Millionen Jahre alten Steinwerkzeug aus Afrika über das Münster-Mammut bis zur aktuellen UV-Schutzkleidung aus Australien, spannen einen Bogen von der Eiszeit bis in die nächsten Jahrtausende.

Der zeitweilige Abschied vom Mammut fällt dem Direktor des Geomuseums der Universität Münster, Dr. Markus Bertling, nicht allzu schwer. Einerseits sieht er das uralte Riesenvieh bei seiner Kollegin Dr. Barbara Rüschoff-Thale vom Archäologie-Museum in Herne "in allerbesten Händen". Andererseits sorgen die Herner für die Finanzierung einer anatomisch richtigen Neuaufstellung. Bisher gibt das Mammutskelett nämlich ein falsches Bild vom ursprünglichen Aussehen des Tieres, aber der knappe Etat und die beschränkten personellen Möglichkeiten des Uni-Museums reichten bislang für eine Korrektur nicht aus. Im Juni 2007 wird das Mammut nach Münster zurückkehren und dort größer, schöner und vor allem anatomisch korrekter als je zuvor den Eiszeit-Saal des Geologisch-Paläontologischen Museums dominieren.  

 nf