Erneut Leibniz-Preis für WWU
![]() | |
"Völlig überrascht" war der Mineraloge und Geochemiker Prof. Klaus
Mezger von der Nachricht, dass er den Leibniz-Preis
erhält. Foto: Peter Grewer |
"Völlig überrascht" war der Mineraloge und Geochemiker Prof. Klaus Mezger von der Nachricht der Deutschen Forschungsgemeinschaft, dass er zu den Leibniz-Preisträgern des Jahres 2006 gehören und ein Fördergeld von 1,55 Millionen Euro erhalten wird. Die mit dem Preis, der bereits zum zweiten Mal in Folge nach Münster geht, verbundene Anerkennung seiner Forschungsleistungen wollte der Wissenschaftler nicht auf seine Person beschränkt sehen. Gewürdigt werde damit vielmehr die engagierte Arbeit seines gesamten Teams. Das ungewöhnlich hohe Preisgeld erlaube es ihm und seinen Mitarbeitern, die Arbeit am Institut für Mineralogie und am Zentrallaboratorium für Geochronologie in den nächsten Jahren auf eine "breitere und verlässlichere Basis" zu stellen. Der Lebniz-Preis wird am 8. Februar feierlich in Berlin überreicht.
Klaus Mezger (47) ist geschäftsführender Direktor des Instituts für Mineralogie und Leiter des Zentrallaboratoriums für Geochronologie. Nach dem Studium in Würzburg und der Promotion 1989 in New York und einer zweijährigen Postdoc-Zeit an der University of Michigan in Ann Arbor kehrte er nach Deutschland an das Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz zurück. An der Universität Mainz habilitierte er sich 1995. Seit 1997 ist Mezger in Münster tätig. Im vorigen Jahr wurde er zum Mitglied der nordrhein-westfälischen Akademie der Wissenschaften ernannt.
Mit seiner Arbeitsgruppe hat er Methoden entwickelt, mit denen sich das Alter von Gesteinen und damit der Erde und anderer Planeten wesentlich genauer als bisher bestimmen lässt. Mit Hilfe der Isotopengeochemie und hochpräziser Messungen konnte Mezger erstmals zeigen, dass sich die Kerne der Erde und des Mars innerhalb von 30 Millionen Jahren nach der Entstehung des Sonnensystems bildeten. Die von ihm entwickelten Methoden erreichen weltweit mit die höchste Präzision und finden Anwendung in einer Vielzahl grundlegender und aktueller Fragen zur Entwicklung der Erde und anderer Himmelskörper. Erst vor kurzem berichteten Medien im In- und Ausland über das von Mezger gemeinsam mit Fachkollegen in Köln und Oxford erstmals präzise ermittelte Alter des Mondes mit 4527 Millionen Jahren.
Mit Mezger forschen und lehren insgesamt sieben Leibniz-Preisträger an der Uni Münster.
nf
