Sinnstiftung und Selbstverwirklichung
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Im Mittelpunkt wissenschaftlichen Interesses stand das
Begegnungszentrum "cuba" in der Achtermannstraße.
Foto: Peter Sauer |
Prof. Annette Zimmer und ihr wissenschaftlicher Mitarbeiter Holger Krimmer engagierten für die Durchführung des Forschungsprojektes – in institutioneller Anbindung an das Zentrum für Nonprofit-Management – eine siebenköpfige Studierendengruppe. Diese befragte unter dem Motto "Fit für die Zukunft?!" in ausführlichen Gesprächen 55 Mitarbeiter des Hauses. Dabei erfuhren sie, dass die Identifikation mit dem "cuba" mit zunehmender Verweildauer wächst. Trotz 28 unterschiedlicher Projektangebote aus fast allen Lebensbereichen gelinge es dem "cuba" "gerade durch die interne Vielfältigkeit ein Ganzes zuschaffen". Viele Initiativen siedelten sich hier nicht aus ökonomischen Gründen an, sondern weil das Haus vor allem als "soziokulturelles Kompetenzzentrum für Ratssuchende eine herausragende Rolle" besitze, etwa bei der Arbeitslosen-, Sozialhilfe- und Mieterberatung.
Die interviewten Mitarbeiter empfinden es nach eigenen Worten oft als "Sinnstiftung und Selbstverwirklichung", im "cuba" zu arbeiten. Dennoch machten die studentischen Forscher auch Differenzen aus, nämlich zwischen alteingesessenen und neueren Mitarbeitern: beim Müllmanagement, bei der Prioritätenvergabe technischer Reparaturen und beim gegenseitigen Informationsaustausch. Die Studierenden empfahlen als wichtige Basis für ein Leitbild der Zukunft wieder mehr "back to the roots": Schließlich ging das Haus aus der so genannten Alternativbewegung der 70er und frühen 80er Jahre hervor, bei der Basisdemokratie und gegenseitiger Gedankenabtausch die oberste Grundregel war. So empfehlen die jungen Forscher den cuba-Mitarbeitern nunmehr zur Verbesserung des Status quo eine basisdemokratischere "Hauskultur, die alle mit einbezieht".
Geschäftsführer Rainer Bode nahm die Anregungen gerne als wichtige
Zielvorgabe auf und gab unumwunden Versäumnisse zu: "Wir haben manche
Sachen einfach zu lange schlören lassen." Um ein erweitertes
Meinungsbild zu erhalten, will er künftig auch Kunden und Besucher des
"cuba" repräsentativ befragen lassen. Vielleicht kommen dann wieder
Studierende des Instituts für Politikwissenschaften ins Spiel. Für Bode
haben sie ihre Aufgabe „ausgezeichnet gemeistert“ und Holger Krimmer
vom Institut für Politikwissenschaften betonte abschließend, dass die
Qualität ihrer Studie es mit jeder anderen professionellen Studie
aufnehmen könne. Den Studierenden um Benedikt Brahm und Anton Basic hat
es zudem auch sehr viel Spaß gemacht: "Es war spannend, sehr
aufschlussreich – einfach mal was anderes."
ps
