Studierende bringen 365 Millionen Euro
Studierende stellen rund ein Fünftel der münsterschen Bevölkerung. Und obwohl sie im Schnitt natürlich weniger Geld zur Verfügung haben als Menschen, die bereits verdienen, stellen sie doch einen mächtigen Wirtschaftsfaktor dar. Rund 365 Millionen, so hat Prof. Ulrich van Suntum vom Institut für Siedlungs- und Wohnungswesen ermittelt, fließen durch Studierende jährlich in den münsterschen Wirtschaftskreislauf. 1875 Studierende der Uni, der Fachhochschule sowie der Katholisch-Theologischen Hochschule wurden für die Studie zur wirtschaftlichen Bedeutung der münsterschen Studierenden befragt.
Allein 163 Millionen Euro entfallen auf die Wohnungswirtschaft. Kein Wunder, müssen Studierende doch fast die Hälfte ihres monatlichen Budgets für Miete aufbringen. Der durchschnittliche Student hat 620 Euro zur Verfügung, davon entfallen 272 Euro auf die Miete. Zweitgrößter Posten sind Lernmittel und Telekommunikation mit 141 Euro, danach folgen Mensa, Kultur und Sport mit 94 Euro. 66 Euro gibt der Student für Kleidung aus, 47 Euro entfallen auf sonstige Posten.
Die Einnahmequellen speziell der münsterschen Studierenden wurden nicht abgefragt. Doch dürften sie ähnlich sein wie im bundesweiten Durchschnitt, den das Deutsche Studentenwerk erhoben hat. Danach kommt mehr als die Hälfte der Mittel von den Eltern, mehr als ein Viertel kommt über Studentenjobs herein, der Rest wird durch BAFöG oder sonstige Quellen bestritten.
Wohngemeinschaften sind nach wie vor die beliebteste Wohnform. 31 Prozent der Studierenden wohnt allein, sieben Prozent leben laut der Umfrage noch bei ihren Eltern. Doch nicht nur die in Münster lebenden Studierenden sorgen für Umsatz in den Kassen der Stadt: Sie sind kontaktfreudig und bekommen gerne Besuch. Durchschnittlich fünfmal im Jahr kommen die Eltern zu Besuch, viermal die Geschwister und gar neunmal die Freunde. 35 Prozent der Besucher haben schon mindestens einmal im Hotel übernachtet.
Und auch indirekt gehören die Studierenden zu den wichtigsten Wirtschaftsfaktoren: Als "Auftraggeber" für rund 15.000 Beschäftigte – einschließlich des Universitätsklinikums –, sind die sieben münsterschen Hochschulen der größte Arbeitgeber.
bn