Geschichten aus dem Alltag

Briefe aus dem Alltag sollen Aufschluss darüber geben, was die Menschen in Westfalen und Lippe bewegt.

"Das heutige Alltagsleben mit all seinen kleinen Details, Konventionen und individuellen Gestaltungsspielräumen ist in vielfacher Hinsicht ein großes Geheimnis", sagt Prof. Ruth-E. Mohrmann. Zwar wähne sich jeder mit den Tagesabläufen, Gebräuchen und Gewohnheiten seiner Mitmenschen vertraut. "Wir vermuten aber, dass die meisten Menschen die komplexe Realität sehr ausschnitthaft und selektiv wahrnehmen", so die Vorsitzende der Volkskundlichen Kommission für Westfalen und Direktorin des Seminars für Volkskunde/Europäische Ethnologie. Kommission und Seminar starten nun ein Projekt, um den Alltag breiter Bevölkerungsschichten zu dokumentieren und zu erforschen. Alle Menschen aus und in Westfalen-Lippe sind aufgefordert, am 18. November einen Bericht über ihre Erlebnisse, Gedanken und Gefühle abzufassen und einzuschicken.

Teilnehmen kann jeder: jung oder alt, Mann oder Frau, Stadt- oder Landbewohner. Mohrmann: "Wir suchen ganz unterschiedliche Menschen mit ihren individuellen Tagesabläufen, Gewohnheiten, Gedanken und Gefühlen." Einzige Bedingung: Man muss in Westfalen oder Lippe wohnen beziehungsweise sich mit der Region verbunden fühlen.

Die "Geschichten aus dem Alltag" sollen Wissenslücken nicht nur für zukünftige Forschergenerationen aufzufüllen helfen. Die Veröffentlichung einer Auswahl von Berichten ist schon jetzt fest geplant – alle Interessierten haben so die Möglichkeit, die Lebensumstände verschiedenster Menschen kennenzulernen. Mit etwas Glück finden sie auch ihren eigenen Bericht im Buch wieder. Aufbewahrt werden die Briefe später im Archiv der Volkskundlichen Kommission.

Unter www.mein18november.de sind weitere Informationen zu finden. Die Postadresse, an die ab dem 18. November die Briefe geschickt werden können, lautet: "Mein 18. November", Scharnhorststraße 100, 48151 Münster.