Eiffelturm in Münster
Bei der Planung eines Baugebietes werden noch immer Modelle von Holzhäusern oder ähnliches zur Hand genommen. Für die Informatikdozenten Prof. Klaus Hinrichs, Dr. Timo Ropinski und den Diplom-Mathematiker Frank Steinicke war es höchste Zeit, "dass wir die Errungenschaften des Multimedia-Zeitalters endlich effektiv nutzen können". Der Auftrag ging an 14 Studierende der Geoinformatik und der Informatik. Diese entwickelten in den vergangenen zwei Semestern neue Software für eine interaktive 3D-Stadtplanung, die am Fallbeispiel der aktuellen Planungen im städtischen Baugebiet Sprakel-Mitte umgesetzt wurde. Die Studierenden scannten Bebauungspläne und Katasterdaten und wandelten sie in Geodatenmodelle um.
Auf vier verschiedene Navigationsarten gleitet die Maus so plastisch über die Häuser und über die Straßen, dass man denkt, Scotty habe einen gerade dorthin gebeamt. Gebäude und ganze Komplexe lassen sich per Mausklick hin und her schieben und Student Jörg Mensmann hat sichtlich Spaß zur Anschauung mal eben den Eiffelturm maßstabsgerecht auf den Ludgeri-Kreisel zu setzen. Des weiteren lassen sich auch Übertragungsfehler beim Kartieren direkt erkennen. So entdeckten sie etwa, das einige Bäume gar nicht existierten. Die kinderleichte Navigation kann man übrigens mühelos auch für andere Baugebiete benutzen.
Der Prototyp wird gerade vom Katasteramt- und vom Stadtplanungsamt getestet. Bis zur Entscheidung arbeiten die Studierenden schon am nächsten Projekt: ein 3D-Stadtmodell von ganz Münster, das vier mal fünf Kilometer umfasst.
ps