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Akademische Abzocke oder gerechte Gebühr?

Was Studierende von Studiengebühren halten

Die neue Landesregierung aus CDU und FDP hat angekündigt, dass die Hochschulen künftig Studiengebühren ab dem ersten Semester in einer Höhe von bis zu 1000 Euro im Jahr erheben können. Die Entscheidung darüber liegt bei den Hochschulen selbst, bei ihnen soll auch das Geld verbleiben. Der AStA der Uni und rund 500 Studierende haben sich bei einer Vollversammlung Mitte Juni bereits gegen Studiengebühren ausgesprochen. Wie aber sieht es der einzelnen Student? Sarah Wolter befragte Studierende der Uni Münster, was sie von Studiengebühren halten.

Marei Hoffmann, Pharmazie, 4. Semester:
"Es wird sehr schwierig, zusätzlich noch Studiengebühren aufzubringen. Die Finanzierung wird ein wahnsinniger Aufwand und wenn man richtig studiert, geht jobben nebenher einfach nicht. Das Studium an sich fordert einen schon genug."

Jan Hendrik Pieper, Jura, 6. Semester:
"Wenn die Studiengebühren eingeführt werden, muss einfach auch die Ausstattung und die Betreuung besser werden. Für Studierende aus finanziell schwächeren Familien sollte es Möglichkeiten wie Kredite geben, um sicherzustellen, dass sie studieren können."

Karolin Römhild, Chemie, 3. Semester:
"Ich fänd’s in Ordnung, wenn die Lehre von den Gebühren profitiert – nicht der Staat. Vom Grundsatz her ist es machbar, Studiengebühren zu bezahlen, würde aber für all diejenigen, die arbeiten müssen, eine extreme Doppelbelastung bedeuten."

Fabrian Brenz, Chemie, 2. Semester:
"Man sollte die Möglichkeit haben, sich aufs Lernen zu konzentrieren und sich keine Sorgen um die Finanzierung machen müssen. Es wird immer schwieriger, sein Studium in der Regelzeit zu beenden."

Christian Bröer, Lehramt, 6. Semester:
"Studiengebühren sollten nicht dazu benutzt werden, Haushaltslöcher zu stopfen. Die Uni sollte die Gebühren komplett nutzen können, um die Qualität der Lehre zu verbessern. Man könnte wahrscheinlich sogar effektiver studieren, wenn es durch die Gebühren beispielsweise mehr Dozenten gäbe."

Alexander Westerheide, Chemie, 2. Semester:
"Wenn es keine Möglichkeiten gibt, die Studiengebühren nachträglich zu bezahlen, werde ich mein Studium wahrscheinlich abbrechen müssen. Man sollte die Gebühren, wie das BAFöG, später zurückzahlen können, wenn man schon im Beruf steht und Geld verdient."