Ein guter Kenner des autonomen Wirtschaftens
Karl-Heinz Sandknop ist ab dem 1. Juli neuer Haushaltsdezernent der Uni
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"Eine echte Herausforderung" ist für Karl-Heinz Sandknop die Stelle als
Haushaltsdezernent der Uni, die er bereits jetzt in Arbeitsgruppen berät. Foto: lb |
Nach seinem Studium an der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung in Münster hat Sandknop zuerst als Stadtkämmerer in Sendenhorst gearbeitet. Schon damals konnte er eineigenständiges Budget bewirtschaften, eine Erfahrung, die vor drei Jahren dringend an der FH gebraucht wurde, als der Globalhaushalt eingeführt wurde. Nun also der Ruf an die Universität: "Bei so einer Institution mithelfen zu können, um sie weiterzubringen, ist eine reizvolle Aufgabe", freut sich Sandknop.
Dabei wird es vor allem eine schwierige Aufgabe sein, denn bereits jetzt ist abzusehen, dass mit Einführung des Globalhaushaltes der bisherige Personalhaushalt nicht ausfinanziert sein wird. "Die Fachhochschule hat nur 95 Prozent der benötigten Mittel bekommen. Um zentrale Mittel für Innovation und Investition zur Verfügung zu haben, hat das Rektorat beschlossen, die Besetzungsquote bis 2009 auf 89 Prozent zurückzufahren", berichtet er von seinen Erfahrungen. An der Universität sehe das anders aus, weil hier die dezentralen Ressourcen stärker und damit die Möglichkeit, Mittel direkt in den Fachbereichen freizusetzen, größer seien.
Bereits jetzt arbeitet Sandknop in den Arbeitsgruppen der Universität, die die Einführung des Globalhaushaltes vorbereiten, intensiv mit. Dabei konnte er auch auf ein zweites Problem aufmerksam machen: "Die technischen Voraussetzungen waren bei der Einführung an der Fachhochschule mangelhaft und sind seitdem nicht viel besser geworden." Sandknop hofft aber, dass die HIS-Software bis zum kommenden Jahr „halbwegs vernünftig" bei den Personalkalkulationen und -abrechnungen eingesetzt werden kann.
Länger dauern wird es, bis auch die Fachbereiche von dem neuen System profitieren. "Wir kennen noch nicht alle Rahmenbedingungen, deshalb wird es sicherlich zwei Jahre dauern, bis wir fundierte Budgets an alle Fachbereiche und zentralen Einrichtungen rausgeben können." Vorerst werde der Personaletat weiter zentral bewirtschaftet. Trotz aller Probleme ist Sandknop überzeugt vom Globalhaushalt. "Das ist ein sehr gutes System. An der Fachhochschule hat es die Augen dafür geöffnet, dass Umstrukturierungen notwendig und sinnvoll sein können." Dabei dürfe aber gerade an einer so großen Uni nicht alles in Quoten und Geld bewertet werden: "Wir brauchen auch die Randbereiche, auch sie machen die Universität aus."
Der bekennende Schalke-Fan und passionierte Fotograf, der am Wochenende seine Hobbies vereint, indem er für Tageszeitungen Sportveranstaltungen fotografiert, hat bisher 16 Mitarbeiter, künftig werden es über 40 sein. Sandknop sieht es als seine Aufgabe an, für seinen Stab zu sorgen und ihn zu fördern, denn "auch die Verwaltung wird gerupft werden, gerade dann braucht man Personal auf der Höhe des Geschehens". Der neue Haushaltsdezernent freut sich auf die Universität und seine Mitarbeiter: "Da bin ich schon sehr herzlich aufgenommen worden, da gehe ich gerne hin."
bn
