Heiß wird in aller Freundschaft debattiert
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Piet Klocke begeisterte schon im vergangenen Jahr beim Showkampf |
"Bei uns geht es nicht immer bierernst zu, der Spaß steht an erster Stelle", betont Julian Kladny vom Vorstand des Debattierclubs. "Wenn man erst einmal die Nervosität überwunden hat, ist es gar nicht mehr so schlimm." Geübt wird die Kunst des Disputierens jeweils mittwochs. Rund 30 Studierende, überwiegend BWLer und Juristen, aber auch aus anderen Fächern, kommen dann zusammen, um nach einem festgelegten Schema Themen wie Todesstrafe, Iran-Intervention oder das Verhalten von Comic-Figuren zu diskutieren. "Die Debatten sind nicht darauf angelegt, nur die eigene Meinung zu vertreten. Sie sind eine Chance, ein Thema von beiden Seiten zu betrachten", meint Kladny.
Sieben Minuten haben die drei Studierenden, aus denen ein Team besteht, jeweils Zeit, um das vorgegebene Thema zu beleuchten. Erlaubt sind Zwischenrufe von Debattanten und Publikum, am Schluss wird abgestimmt, wer seine Argumente am überzeugendsten vorgetragen hat. "Sieben Minuten können eine brutal lange Zeit sein", meint Kladny. Um sie durchzustehen, muss man nicht nur ein guter Rhetoriker sein, sondern auch möglichst viel Hintergrundwissen haben. "Dies Zuhörern zu vermitteln, die womöglich aus einem ganz anderen Bereich kommen, macht für mich den eigentlichen Reiz des Debattierens aus." Vor dem Spiegel lässt sich das nicht üben, deswegen sind die regelmäßigen Mittwochsrunden immer gut besucht. Anfänger sind herzlich willkommen und müssen keine Scheu vor den erfahrenen Kommilitonen haben. "Wir schubsen die Leute ins kalte Wasser. Aber schließlich hat jeder von uns mal klein angefangen."
Beim Debattierturnier in der Domstadt, das erstmals auch Qualifikation
für das bundesweite Debattierturnier im Sommer in Bonn ist, werden zwei
münstersche Teams an den Start gehen. Besonderer Höhepunkt ist die
öffentliche Finaldebatte und das anschließende Showturnier: In der Aula
am Aasee wird am 17. April ab 14 Uhr mit Piet Klocke ein Sprachkünstler
zu Wort kommen, der schon im vergangenen Jahr rund 500 Zuschauer
anzog.
