Klares Bekenntnis für die Armen der Welt
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Dr. Rupert Neudeck Foto: Grünhelme e.V. |
Neudeck wird für "sein klares Bekenntnis zur Option für die Armen und sein von einer impliziten Theologie bestimmtes diakonales Eintreten für die von Krieg und Not betroffenen Menschen, unabhängig von ihrer Religion oder Herkunft" von den katholischen Theologen ausgezeichnet. Der 65-Jährige studierte Philosophie, Germanistik, Soziologie und Theologie und promovierte 1972 über die politische Ethik bei Sartre und Camus. Seit 1971 arbeitete Neudeck viele Jahre als Journalist für den Deutschlandfunk. 1979 gründete er das deutsche Not-Ärzte-Komitee "Cap Anamur", um vietnamesische Boat People zu retten. Von 1979 bis 1986 fischten die Hilfsschiffe 11488 Boots-Flüchtlinge aus dem südchinesischen Meer. Das Komitee, zu dessen ersten prominenten Befürwortern Heinrich Böll gehörte, erweiterte rasch seinen Wirkungskreis und engagierte sich vor allem dort, wo staatliche Entwicklungshilfe aus politischen Gründen nicht greifen konnte. Krankenhäuser in Vietnam, Ambulanzen in Kolumbien und Äthiopien, Hospitäler in Nordirak und Tschetschenien - heute sind Komitee-Mitarbeiter weltweit im Einsatz.
1998 übergab Rupert Neudeck den Vorsitz des Komitees und war bis 2003 Sprecher von Cap Anamur. In diesem Jahr gründete Neudeck "Grünhelme e.V.". Der Verein orientiert sich an der Peace-Corps-Idee von John F. Kennedy: Junge christliche und junge muslimische Deutsche verpflichten sich, für drei Monate unentgeltlich bei humantitären Projekten mitzuarbeiten.
Rupert Neudeck ist Träger des Cavalarie-Ordens von Somalia, der
Theodor-Heuss-Medaille, des Bruno-Kreisky-Menschenrechtspreises und des
Erich-Kästner-Preises. Außerdem erhielt er den Preis der
UNESCO-Bildungsstiftung für Kinder in Not.
bn
