Der Boden ist die Lebensgrundlage

Biologen veranstalten Aktionswoche


Die vielen Funktionen des Bodens werden bei einer Aktionswoche im September gezeigt.

Foto: Saskia Deflorian

In Deutschland wird jeden Tag eine Freifläche so groß wie 170 Fußballfelder mit Siedlungen, Straßen und Gewerbegebieten überbaut. Das entspricht in sechs Jahren der Größe des Saarlandes. Aber Überbauung ist nicht der einzige Grund, warum Böden verloren gehen. Weltweit ist etwa ein Drittel der landwirtschaftlichen Fläche so geschädigt, dass es zu Ertragseinbußen kommt und jedes Jahr werden rund 120000 Quadratkilometer Ackerland aufgegeben, weil sich der Anbau nicht mehr lohnt. Um auf die Bedeutung des Bodens als hoch komplexes, lebendiges System aufmerksam zu machen, veranstalten das Institut für die Didaktik der Biologie und die Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW (NUA) vom 15. bis 21. September eine Bodenschutzwoche in Münster. Sie ist zugleich Auftakt einer fünfjährigen Kampagne der NUA zum Bodenschutz in Nordrhein-Westfalen.

Böden als Basis für vielfältige Nahrungsketten und -netze und damit als Lebensgrundlage für alle Lebewesen auf der Erde werden in all ihren Facetten vorgestellt. "Wir zeigen beispielsweise den Boden als Lebensraum, als elementare Ressource, Bodenbelastung, Bodenversiegelung und die Möglichkeiten, Boden im Unterricht zu behandeln", erläutert PD Dr. Gesine Hellberg-Rode, Projektleiterin bei den Biologen. Die Umsetzung passiert auf ebenso vielfältige Weise: Am 15. September startet die Bodenwoche um 10 Uhr im Schloss mit einem Analyseforum zum Thema "Unfähig und unwillig zum Bodenschutz?". An den beiden folgenden Tagen werden ausgewählte Schulklassen vormittags im so genannten "Lumbricus"-Bus der NUA den "Lebensraum Boden" näher kennen lernen. Nachmittags haben ihre Lehrer dann Gelegenheit zur Fortbildung durch die Biologie-Didaktiker. Höhepunkt der Boden-Woche ist der Samstag, der als Familientag hinter dem Schloss geplant ist. Mit rund 20 Aktionen von der Assel-Werkstatt über die Regenwurmuntersuchung bis hin zum Bodentierkneten soll der Lebensraum Boden sinnlich erfahrbar gemacht werden. Dasselbe Ziel verfolgen am 20. und 21. September verschiedene Einzelaktionen an unterschiedlichen Standorten in Münster. Die ganze Woche über wird im Schlossfoyer die Ausstellung "Boden will Leben" der Natur- und Umweltschutz-Akademie und im Gartenpavillon des Botanischen Gartens die Dia- und Filmshow "Leben im Boden" zu sehen sein.

Weitere Informationen www.hypersoil.uni-muenster.de 

bn