Nur der Sieg zählte für die alten Olympioniken
![]() Wenn schon nicht als Teilnehmer, dann wenigstens als Besucher - mit dieser Einstellung fahren die Sportstudierenden nach Athen. Foto: nm |
"Bei den Olympischen Spielen dabei zu sein, alles hautnah mitzuerleben, das ist schon unglaublich", freut sich Jenny Appelhoff. Für sie geht ein Traum in Erfüllung. Lachend fügt sie hinzu: "Wenn es schon als Teilnehmerin nicht geklappt hat, dann jetzt wenigstens als Besucherin." Neben Prof. Michael Krüger fahren auch die Lehrkräfte Dr. Annette Hofmann, Kai Reinhart und Clemens Hilsmann mit nach Griechenland. Gemeinsam bereiten die Dozenten die Studierenden im Hauptseminar "Olympia in Geschichte und Gegenwart" auf die Exkursion vor. Im Seminar wurden die unterschiedlich überlieferten Entstehungsgeschichten Olympias herausgearbeitet. Außerdem haben sich die Seminarteilnehmer mit den Spielen der Antike beschäftigt, bevor dann die heutigen Spiele im Seminar genauer thematisiert wurden. "Das besondere an den diesjährigen Sommerspielen ist natürlich, dass sie in Athen stattfinden. Dort wo 1896 mit den ersten modernen Olympischen Spielen alles begonnen hat", sagt Tina Winkelmann.
Im Hauptseminar von Krüger kamen einige überraschende Wahrheiten über die antiken Spiele im alten Griechenland ans Licht: Über das Motto "Teilnehmen ist wichtiger als Siegen" hätten die alten Griechen wohl eher gelächelt, denn bei ihnen zählte nur der Sieg. Auch sahen die Besucher der antiken Spiele überall Kriegsdenkmäler, die an Krieg und Schlachten erinnerten. Wenn heute immer wieder der Vorwurf laut wird, die Olympischen Spiele seien korrupt und von Dopingskandalen überschattet, dann muss betont werden, dass die alten Griechen in dieser Hinsicht kein gutes Vorbild waren: Die Bestechung von Gegnern war bereits bei den antiken Spielen möglich und auch der politische Einfluss auf das herausragende sportliche Ereignis war groß.
"Das gesamte Sommersemester steht unter dem olympischen Motto. Die Fahrt nach Athen stellt natürlich den Höhepunkt dar", erklärt Krüger. Am 10. August geht es dann mit Bus und Fähre Richtung Griechenland. Einige Zahlen lassen die Sportstudierenden zumindest erahnen, was sie in Athen erwartet: 28 Sportarten, 301 Wettbewerbe, etwa 10500 Sportler und 21500 Medienvertreter - das sind die Olympischen Spiele 2004 in Athen. Auf dem Reiseplan der Gruppe steht danach eine Weiterfahrt zur Halbinsel Peloponnes, auf der die antiken Stätten Delfi und Olympia besucht werden. Insgesamt wird die Gruppe 19 Tage unterwegs sein.
Einige Studenten erhoffen sich von der Exkursion und dem Hauptseminar auch Ideen für ihre Examensarbeiten: "Ich könnte mir vorstellen über die Olympischen Spiele, meine Abschlussarbeit zu schreiben. Es soll dabei um die Thematik Religion und Sport gehen", erzählt Wera Haussmann, die im achten Semester Sport auf Lehramt studiert.
