Auch das Studieren will gelernt sein

Gemeinsam lässt sich die Schwellenangst leichter überwinden

[Gruppenarbeit]
Gruppenarbeit ist effizienter und macht mehr Spaß als einsames Büffeln, daher sollte man sich möglichst früh Gleichgesinnte suchen.
Foto: mh   

Sind ein Studienplatz ergattert, Wohnen und Leben organisiert und die Einführungsveranstaltungen vorüber, dann wird es ernst. Der Studienalltag beginnt und kann mehr oder weniger erfolgreich sein, mehr oder weniger Spaß machen. Für alle, die sich nicht Hals über Kopf in ihr Studium stürzen, sondern sich auch einige Gedanken zum Wie und Warum ihrer Ausbildung machen, sind hier einige Anregungen zusammengestellt:

- Kein Studienalltag ohne Stundenplan (siehe oben)! Anders als in der Schule bieten die meisten Studiengänge die Pflicht und die Freiheit, sich das Menü selbst zusammenzustellen. Wie beim guten Essen gilt: abwechslungsreich und nicht zu reichlich! Wer keine Zeit einplant, Vorlesungen und Seminare nachzubereiten, kann viel Zeit verlieren, wenn dann deutlich wird, dass kaum etwas hängen geblieben ist.

- Auch wenn es in der Orientierungsveranstaltung einen ersten Überblick gab: Es lohnt sich, Instituts- beziehungsweise Seminarbibliothek und die Universitätsbibliothek gründlich kennen zu lernen. So gelingt die eigene Literatursuche leichter und Schwellenangst vor dem unübersichtlichen "Bibliotheksdschungel" kann sich erst gar nicht aufbauen. Die Universitätsbibliothek und die großen Zweigbibliotheken bieten zu Semesterbeginn Schulungen und Rundgänge an, um Recherchemöglichkeiten und Literatursuche effektiv zu vermitteln.

- Und auch wenn es sich nicht nach Studientechnik anhört: Gleichgesinnte kennen zu lernen, mit denen man Veranstaltungen gemeinsam besuchen, Arbeitsgruppen bilden und Freizeit verbringen kann, gehört mit zum Wichtigsten für ein erfolgreiches Studium. Denn nur wer sich wohl fühlt, kann gut arbeiten und wer die Arbeit mit anderen teilen kann, erfährt mehr, lernt gründlicher und kämpft nicht allein.

- Überfüllte Vorlesungen und volle Seminare machen es leicht, in der Menge unterzutauchen. Entsprechend unüberschaubar und anonym geht es in den Massenveranstaltungen auch zu. Auch dagegen hilft, sich zusammenzuschließen. Und je mehr Studierende den Mut aufbringen, Fragen zu stellen und sich aktiv an den Veranstaltungen zu beteiligen, desto lebendiger wird das gemeinsame Lernen und desto mehr Spaß macht der Austausch mit dem Professor.

- Viele Fachbereiche bieten Veranstaltungen zur "Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten" an, die unbedingt besucht werden sollten. Auch wenn unterwegs durch das Studium Schwierigkeiten auftauchen, gibt es vielfältigen Rat: zum Beispiel beim Studienfachberater im Fachbereich oder bei der Zentralen Studienberatung.

- Last but not least - Man lernt nicht nur, aber auch aus Büchern, und zum Thema Studientechniken gibt es viele. Es lohnt sich, eines davon durchzuarbeiten und Verschiedenes auszuprobieren, um einen eigenen Arbeitsstil zu entwickeln. Dazu eignet sich beispielsweise ein Klassiker: Regula Schräder-Naef, "Rationeller Lernen lernen", Weinberg (20. Aufl.) 2001.

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