Kompetente Führerin durch den Bewilligungsdschungel

Susanne Hefti von der Servicestelle SAFIR hospitierte bei der DFG

Finanzierungsquelle
Eine wichtige Finanzierungsquelle vor allem für Geistes- und Gesellschaftswissenschaftler ist die Deutsche Forschungsgemeinschaft.
Foto: Manfred Vollmer   
Die Bewilligungswege der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mögen für außen Stehende mitunter verschlungen wirken. Susanne Hefti von der Servicestelle SAFIR konnte jetzt im Rahmen einer siebenwöchigen Hospitanz Einblick in die wichtigsten Gremien und Verfahren nehmen - eine Chance, die bisher nur wenigen Hochschulen zuteil wurde. "Ich bin dort optimal betreut worden und habe immer einen guten Ansprechpartner für meine Fragen gehabt", erzählt Hefti. Sie äußert sich sehr angetan über das "extrem hohe" Niveau und die starke Kundenorientierung, die sie in Bonn erlebt hat. Rund 700 Mitarbeiter kümmern sich um über 25000 Forschungsvorhaben im Jahr. Damit ist die DFG der wichtigste Drittmittelgeber, vor allem für die Grundlagenforschung und die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften. "Zwar haben sich in den vergangenen zehn Jahren die Mittel der DFG verdoppelt, doch der Wettbewerb darum hat sich deutlich verschärft", sagt Hefti. Deshalb wird es immer wichtiger, die Kriterien der DFG zu kennen und Anträge entsprechend zu stellen.

"Die DFG kann zunehmend nur noch sehr gute bis exzellente Forschung fördern", weiß Hefti. "Eines der wichtigsten Kriterien ist nach wie vor die Publikationsliste. Der Antragsteller muss überzeugende Vorarbeiten zum Thema in referierten Fachzeitschriften vorweisen können. Wichtig ist außerdem, dass die Anträge klar formuliert sind, die Gutachter können schon aus zeitlichen Gründen keine Textinterpretation betreiben." Nicht nur die Spezialisten müssten sofort erkennen können, worin die Relevanz des Forschungsvorhabens liege. "Alles, was in sich schlüssig ist, kann von der DFG gefördert werden, egal wie teuer und umfangreich", hat Susanne Hefti erfahren. Maßnahmen zur Frauen- und Nachwuchsförderung würden ebenfalls positiv zu Buche schlagen.

Objektive Beraterin mit einem DFG-Ohr

Minuspunkte gebe es immer dann, wenn beispielsweise Geräte beantragt werden, die zur Grundausstattung gehören. "Das führt automatisch zur Abwertung des Antrags. Bei der Fülle der Anträge kann ein einziger schwacher Punkt alles scheitern lassen", warnt Hefti. Deshalb bietet sie an, Anträge an die DFG vorher durchzusehen. "Ich lese jetzt mit einem DFG-Auge und höre mit einem DFG-Ohr", sagt sie lächelnd. Sie traut sich zu, als objektive Beraterin auch Schwachstellen zu sehen und bei Beratungen durch die DFG deren Kritik unbefangen wahrnehmen zu können. "Die DFG ist immer auf der Seite der Antragsteller, aber man sollte ihren Vorstellungen auch folgen."

Beeindruckt war Hefti auch von der Qualitätssicherung der DFG. Jedes Antragsverfahren für einen Sonderforschungsbereich wird nicht nur von den Gutachtern und DFG-Verantwortlichen, sondern auch von Berichterstattern begleitet, die die Vergleichbarkeit und Kontinuität des Verfahrens gewährleisten sollen. Eine zehnköpfige juristische Vorstandsgruppe kontrolliert alle Anträge und Gutachteräußerungen und schlägt neue Verfahrenswege vor. "Einen guten Einblick erhalten Wissenschaftler, die schon einmal als Gutachter oder für die DFG tätig waren", rät Hefti deshalb.

Weitere Informationen: www.uni-muenster.de/Rektorat/Safir/

bn