Universitätspreise für Forschung und Lehre
Beim Neujahrsempfang der Universität Mitte Januar wurden bereits zum dritten Mal die Universitätspreise verliehen. Den mit 30000 Euro dotierten Forschungspreis erhielt Prof. Alexander Steinbüchel, Direktor des Instituts für Molekulare Mikrobiologie und Biotechnologie. Aus seinem Labor kommen wichtige Beiträge zur Herstellung neuer Biomaterialien und zu biochemischen und molekularen Grundlagen für deren umweltschonende biotechnologische Produktion. Die Arbeiten von Steinbüchel und seiner Arbeitsgruppe zielen auf den Ersatz von nicht abbaubaren und aus fossilen Rohstoffen produzierten Kunststoffen durch biologisch abbaubare Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen. Seine bahnbrechenden Arbeiten führten zur Entwicklung einer vollkommen neuen Klasse von Biopolymeren mit ungewöhnlichen Materialeigenschaften, die spannende Anwendungen in Industrie und Medizin erwarten lassen.
Der mit ebenfalls 30000 Euro dotierte Lehrpreis ging an Prof. Jens Leker für sein Konzept "Betriebswirtschaftslehre in den Naturwissenschaften". Leker leitet das Institut für betriebswirtschaftliches Management im Fachbereich Chemie und Pharmazie, das 1999 von der Degussa AG gestiftet wurde, um das Chemiestudium durch betriebswirtschaftliche Grundlagen zu ergänzen und so die Studierenden auf Arbeitsplätze in der chemischen Industrie vorzubereiten. Dieses Ziel wurde bereits drei Jahre nach der Gründung erreicht durch die erfolgreiche Etablierung eines Lehrangebots, das neben dem neuen Studiengang Diplom-Wirtschaftschemie ein Wahlpflichtfach "Betriebswirtschaft für Chemiker" und zusätzliche Seminare für alle Doktorandinnen und Doktoranden der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät umfasst.
Der wissenschaftliche Nachwuchs liefert in allen Fakultäten wichtige Beiträge zur Forschung und zur Weiterentwicklung der Disziplinen. Das zeigt die Vergabe des mit 15000 Euro dotierten Nachwuchs-Forschungspreises an Dr. Klaus Reygers vom Institut für Kernphysik. Seine ausgezeichneten Forschungsarbeiten betreffen die Untersuchung hochenergetischer Stöße von Atomkernen und der damit verbundenen Suche nach dem Quark-Gluon-Plasma, einem theoretisch vorhergesagten neuen Materiezustand. Reygers war wesentlich beteiligt an spektakulären und weltweit beachteten Experimenten am "Brookhaven National Laboratory" in den USA, mit denen es gelang, die Erzeugung des brodelnden Zustands der Urmaterie im Labor nachzuweisen.
Ebenfalls zum dritten Mal wurde der mit 20000 Euro dotierte Frauenförderpreis verliehen. Preisträgerin für das Jahr 2003 ist Prof. Cornelia Denz vom Institut für Angewandte Physik. Sie wurde insbesondere ausgezeichnet für die Förderung des Interesses von Schülerinnen an der Physik durch Einrichtung eines Experimentier- und Lernlabors sowie die besondere Förderung von Studentinnen in diesem naturwissenschaftlichen Fach, in dem Frauen in allen Bereichen deutlich unterrepräsentiert sind.
Die mit jeweils 7500 Euro dotierten Preise für die besten Dissertationen in den jeweiligen Fakultäten gingen an Dr. Christhard Lück (Theologische Fakultäten), Dr. Tobias Aubel und Marc Desens (Juristische Fakultät), Dr. Katrin Mühlfeld (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät), Dr. Julia Mayerle (Medizinische Fakultät), Dr. Ulrike Graßnick (Philosophische Fakultät) und Dr. Rainer Kalscheuer (Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät).