Vincent Vergouwen

Energieberater bei Energy-Check
© Vincent Vergouwen

Warum hast du dich für den Masterstudiengang Niederlande-Deutschland-Studien entschieden?

Weil es ein multidisziplinärer Master war. Außerdem sprach es mich an, nach meiner Zeit in Bamberg während meines Bachelors, noch ein Jahr in Münster zu studieren. Das Pflichtpraktikum, das in den Master integriert war, sah ich außerdem als großen Vorteil. 

In welchem Jahr hast du deinen Abschluss gemacht?

August 2020.

Auf welchen Wegen hast du nach deinem Studienabschluss nach einer Stelle gesucht? /  In welchem Bereich (warst du bisher und) bist du heute tätig?

Seit 2019 arbeite ich bei Energy-Check, einem Beratungsunternehmen für Energie. Dieses Unternehmen habe ich durch mein Netzwerk gefunden. Wir beraten Unternehmen, Unternehmensgruppen und komplexe Multisites bezüglich Energie. Dabei geht es nicht nur um Einkauf, sondern auch um andere Angelegenheiten wie Solaranlagen, Energietransit usw. Natürlich ist dies eine Branche mit vielen Herausforderungen, in der in den nächsten Jahren noch viel passieren wird, sowohl in den Niederlanden als auch in Deutschland. 

Meine Masterarbeit war damals noch nicht fertig, das hatte vor allem damit zu tun, dass ich während meines Studiums schon an verschiedenen Stellen Berufserfahrung gesammelt habe. Nach meinem Praktikum bei der Gemeinde Nijmegen arbeitete ich ungefähr ein Jahr bei Ergo2Work. Dieser Internetwebshop hat auch einen deutschen Shop und darum waren meine Deutschkenntnisse dort sehr nützlich. Neben meiner Büroarbeit reiste ich als eine Art Außendienstmitarbeiter alle zwei bis drei Wochen nach Deutschland und in die Schweiz. Praktisch parallel hierzu untersuchte ich während eines Projekts der Lehrenden/Lernenden Euregio auch Kulturunterschiede in verschiedenen Berufsgruppen. Zufällig bin ich sowohl zur Lehrenden/Lernenden Euregio als auch zu Ergo2Work durch mein Netzwerk gekommen, das ich teilweise während meines Praktikums bei der Gemeinde Nijmegen aufgebaut habe. 

Nach meinem Job bei Ergo2Work habe ich bei Hoes Errogas an einem Projekt in Deutschland gearbeitet. Dadurch, dass ich gut Deutsch konnte und viel Erfahrung mit der Berichterstattung hatte, konnte ich hier selbstständig arbeiten. Auch die Mitarbeit an diesem Projekt entstand aus meinem Netzwerk, das ich über die Niederlande-Deutschland-Studien aufbauen konnte. 

Als dieses Projekt abgeschlossen war, wollte ich mich Vollzeit auf meine Masterarbeit stürzen, jedoch kreuzten dann über einen Bekannten von mir Schenk Gartenmaschinen meinen Weg. Dieser Bekannte kannte meinen Arbeitsstil und meine Ambitionen und zusammen mit ihm habe ich das Projekt Mähroboter auf Spielfeldern weiter ausgerollt.  Zu meinen Aufgaben gehörte dabei ebenfalls Berichterstattung und Kontakt mit der Abteilung in Deutschland, da es sich um ein neues Produkt handelte.  

Welche Kompetenzen aus deinem Studium benötigst du heute am meisten?

Da der Master multidisziplinär war und meine Kommilitonen aus verschiedenen Fachrichtungen kamen, lernte ich Dinge von verschiedenen Seiten zu beleuchten. Mein Kundenkreis ist sehr divers, so gehören große Industrielle, zum Beispiel aus der Kartonage- und Gummiindustrie, oder Ferienparks zu unseren Kunden, aber wir beraten auch den Bäcker um die Ecke. An jeden Kunden muss mit einem eigenen Konzept herangetreten werden und jede Entscheidung oder Mail an einen Kunden kann ein anderes Resultat liefern. 

Außerdem ist es praktisch eine Basis zu haben; in einem Unternehmen braucht man meistens mehr als nur eine (Fach-)Richtung. So sind sowohl interne als auch externe Kommunikation wichtig, wie auch die (Betriebs-)Kulturen, ist gute Berichterstattung von Bedeutung und rechtliche Angelegenheiten spielen auch immer eine Rolle. Diese Basis habe ich durch den Master bekommen; dadurch kann ich nun schnell umschalten. 

Darüber hinaus haben wir auch Kunden in Deutschland, für die ich verantwortlich bin. Ich habe nicht nur Kontakt mit Kunden, sondern auch mit Lieferanten. Dabei ist es wichtig der Gesetz- und Rechtslage in Deutschland zu folgen, da sich diese in Deutschland und den Niederlanden unterschiedlich entwickelt. 

Hast du noch einen persönlichen Ratschlag für die Studierenden und Absolventen dieses Faches?

Der Abschluss eines multidisziplinären Studiums ist schon eine sehr gute Basis, aber versuche während des Masters an deinem Netzwerk zu arbeiten und soviel wie möglich neben deinem Studium zu machen. Denk dabei zum Beispiel an ein zusätzliches Studium oder eine Stelle in einer Studentenvereinigung. Die Stellen und Projekte, in/an denen ich bis heute gearbeitet habe, habe ich zwar (teilweise) durch mein Netzwerk von den NDS bekommen, man wusste aber auch, dass ich ein universitäres Studium absolviert und was ich alles neben meinem Studium gemacht habe.